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Kate Mosh

Breakfast Epiphanies

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Die Wortspiele hören nicht auf und das ist gut so. Nach „Life Is Funfair“ mit dem Überhit „Kick Nave And The Sad Beats“ erscheint zwei Jahre nach dem Debütalbum der nächste Geniestreich, welcher auf den schön absurden Namen „Breakfast Epiphanies“ hört. Nicht weniger als die Rettung des spannenden Indierocks war zu erwarten und über weite Strecken können Kate Mosh diese Hoffnung ohne Probleme erfüllen. Nachdem die Band zumindest vertriebstechnisch dem Sinnbusumfeld entwachsen ist, erscheint „Breakfast Epiphanies“ über Nois-o-lution und entpuppt sich dabei als konsequente Fortführung von dem, was sich zuletzt auf der facettenreichen EP „4 a.m. And It’s Already Hell“ angekündigt hatte. Alles ist möglich: räudige Gitarrenbretter machen Platz für wunderschöne Melodien, elektronische Spielerein öffnen die Tür für wilde Discopunkkracher und zusammen ergibt sich aus all dem eine spannende Dreiecksbeziehung aus Indie, Noise und geistreichem Pop. Während bei „One Giant Lied For Mankind“ die Gitarren munter drauflos schrammeln, überprüft bei „U Is The Loneliest Letter“ zunächst eine Basslinie den Song auf seine Tanzbarkeit, bevor es mit „Amourette“ einen lupenreinen Pop-Refrain zu hören gibt, nur um anschließend die Gitarren noch lauter in den Vordergrund zu stellen. International absolut konkurrenzfähig, aber es geht ja noch weiter. Zum Beispiel mit dem feurigen Knaller „Inflammable=Flammable“ inklusive bombastischer Gitarrenwand oder „Lüning Island“ mit Handclaps und selbsterzeugtem Vier-Mann-Background-Chor oder „Forever And Ever Amed“, wo die Berliner all ihre Stärken zu Schau stellen. Kate Mosh haben frühzeitig alle Türen offen gehalten und profitieren nun davon, ohne sich dabei breitentauglich anzubiedern. Manchmal hätte man sich fast noch mehr Wahnsinn gewünscht, hat fast das Gefühl, dass die Band noch hinter ihren Möglichkeiten bleibt, aber es war wohl auch ein Ziel die Songs so kompakt wie möglich zu halten. Das Hirn rockt hier immer mit, da ist es umso schöner, wenn zum Ende des Albums bei „STRXR“ allen Emotionen freier Lauf gewährt wird. Noch einmal keifen, noch einen überraschenden Metalpart einbauen und dann steht das selbst gemeißelte Denkmal. Nun ist es an der Zeit, dass die Welt erfährt, wie großartig Kate Mosh sind.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:07 / Indierock

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Interesse an einem Date mit Kate Mosh...?



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