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O.S.I.
Free
O.S.I. steht seit 2003 nicht mehr nur für das "Office Of Strategic Influence" (die unselige US-Propagandabehörde, welche als Konsequenz der Anschläge vom 11. September gegründet wurde), sondern auch für ein ungewöhnliches Progrock-Seitenprojekt. Dessen Aktivisten bestehen nach wie vor zwar eigenlich nur aus Jim Matheos (bekannt von Fates Warning und bei O.S.I. Ideengeber für alle elf Songs) sowie ex-Dream Theater Tastenzauberer Kevin Moore - doch für das Zweitwerk "Free" holte man sich abermals die Unterstützung von Mike Portnoy und Joey Vera (ebenfalls Fates Warning). Auf weitere Gast-Superstars verzichtete man diesmal jedoch, konzentrierte sich stattdessen erfolgreich auf die Fortentwicklung des eigenen Sounds. Beim Opener "Sure you will" kommt einem angesichts des modernen Riffings dann zunächst einmal das ähnlich gelagerte Fates Warning-Nebenprojekt Engine in den Sinn. Ebenso im Titelsong, der wieder über diese gewissen "Deftones-ke" Schlagseite in der Gitarrenarbeit verfügt. Auch dank Einsatz von Samples sowie der groovigen Orientierung machen die Prog-Veteranen aus den Kompositionen ein überraschend zeitgemäßes Konglomerat. Das zurückgenommene, beinahe etwas an Nine Inch Nails erinnernde "Go" zeigt O.S.I. dann von einer in dieser Konsequenz nicht erwarteten, fragilen und abermals sehr elektronischen Seite. Stark! Noch überraschender: Der Rest des Albums geht in ähnlicher Manier weiter. Gitarren treten in den Hintergrund oder nur noch extrem bearbeitet zu Vorschein, progammierte Synthesizer und Keyboardsounds dominieren das ausgefeilte Material. Bei allem Respekt: Einen derart facettenreichen, gelungenen Kurswechsel hätte ich den Beteiligten ehrlich gesagt nicht zugetraut. Und wenn die gute dreiviertel Stunde beim rein akustischen Finale "Our town" dann mit Banjo-Klängen plus Slide-Guitar stimmig (!) zu Ende geht, wird klar, dass O.S.I. mit ihrem Zweitwerk für eine der ersten wirklich gelungenen Prog-Überraschungen des Jahre gesorgt haben!
/ 48:15 / Ambient Progrock
Autor:
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