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T. Wonder & DJ Access

3komma5 Promille

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T. Wonder kommt aus dem Osten der Republik - Doch wer jetzt angesichts irgendwelcher Dialekt-Erwartungen milde lächelt, liegt falsch. Denn der Dresdener hat in punkto Sprachgewandheit einiges auf dem Kasten und - ohne seine Herkunft zu verleugnen - mit der Regionalklasse nichts am Hut. Das fällt besonders auf, wenn man den 22-jährigen mit aktuellen Kommerz-Überfliegern wie Jonesman vergleicht. Bei Wonder nämlich kommen die Flows tausendmal charakteristischer, die Reime sind ausgefeilter und auch die Produktion steckt 70 Minuten lang voller Ideen. Die "schwul = scheiße" Assoziationen sowie die obligatorischen Sexismen müssen allerdings trotz szeneinterner Trends oder Umdeutungen mit deutlichem Punktabzug quittiert werden! Da kann auch der schlimme Pathos-Refrain im schrecklich sozialkritischen Soul-Absturz "Ich sehe" nichts mehr gut machen. Im Gegenteil. Und auch angesichts des ebenso dämlichen wie unpassenden Albumtitels - wohlgemerkt finden sich nämlich keinerlei Kampftrinkerhymnen unter den 25 Tracks - kommt T. Wonder nicht ungeschoren davon. Zu guter letzt, aber den Vorwurf müssen sich viele ähnlich gelagerte Acts gefallen lassen: Was sollen die ganzen abstrakten Battle- bzw. Diss-Attacken? Wenn ihr schon auf hart macht, habt zumindest den Mut, konkrete Namen zu nennen. Dann wird's auch für den Hörer interessanter, hehe. Damit wir uns nicht falsch verstehen: "3komma5 Promille " ist ein markantes Genrealbum geworden. DJ Access leistet ordentliche Arbeit und kontert die Fähigkeiten, äh Skills, seines Kumpanen geschickt. Doch angesichts einer grundsätzlichen Skepsis bezüglich deutschen HipHops hänge ich mich persönlich eben doch an inhaltlichen Details auf, die nerven. Und davon gibt es hier doch einige. Schade drum. So wird aus einem handwerklich weit überdurchschnittlichem Rap-Album doch wieder nur Mittelmaß.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 72:03 / HipHop

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