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Vines, The

Vision Valley

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Die Geschichte der Vines wird nach diesem Album trauriger sein als sie ohnehin schon war. Nach "Highly Evolved", dem man, nicht ganz zu Unrecht, die Hoffnung auf einen Nirvana-Flashback zuschrieb und dem eher schwachen, aber immernoch reizenden, Aufguss "Winning Days" kommt mit "Vision Valley" nun also der erste musikalische Tiefpunkt der Vines. Den persönlichen Horror hatte man ohnehin die letzten Jahre erlebt. Craig Nicholls Ausbrüche und seltsamen Eskapaden bekamen letztlich eine Erklärung: Asperger Syndrom, schwache Form des Autismus. Womöglich nie wieder Touren, auch ein neues Album war nicht gerade selbstverständlich. Nun ist es dennoch da und man kann ob der schwachen Leistung vorschnell zu der Begründung gelangen, das alles hänge mit der Krankheit des Sängers zusammen. Aber Rezensionen können ohnehin keine wirkliche Ursachenforschung betreiben. Ob Craig Nicholls Stimme deshalb wie hinter Milchglas schwach durch die Anlage hallt, weil er mit Medikamenten vollgepummt ist, darf und soll an dieser Stelle nicht gemutmaßt werden. Tatsache ist, dass kaum ein Song dieses Albums irgendeine Größe erreicht, die es Wert wäre, in Vergleich zum Debüt gesetzt zu werden. Kaum werden die 2:30 Minuten Marken überschritten, die Texte sind nichtssagend und leer und auch die ganze Produktion klingt wie eine Auftragsarbeit. Nein, hier hat man sich in die Nesseln gesetzt. Mehr Zeit, mehr Geduld, das hätte Nicholls und der Band, dem gesammten Album, gut getan. Stattdessen läßt sich vermuten, was sich wahrscheinlich ohnehin in wenigen Monaten bestätigen lassen wird: auf Druck der Plattenfirma hat man ein Album zusammengeschustert, um der Welt zu zeigen, dass es die Band weiterhin gibt. Und in ein paar Monaten wird die Band ohne Plattenvertrag dastehen. Eine ganz traurige Geschichte ist das ...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 35:20 / Alternative

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