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Tribute To Nothing

How Many Times Did We Live?

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Bands wie Tribute To Nothing muss man einfach lieben, denn sie verkörpern wie keine andere die Essenz aus Musik und Leben: Fünf Alben haben die vier smarten Engländer schon auf der Kappe, Touren sich ihre Hintern ab, verbringen die Zeit in Studios und auf Bühnen - kurz: sie lieben und leben ihre Musik. So intensiv, dass sie ihre Eindrücke und Erlebnisse gleich auf ihren Alben verarbeiten. So auch mit „How Many Times Did We Live?“: Das neue Werk handelt von der Tour-Routine, dem Leben zwischen Entbehrung und Erfüllung, Euphorie und Monotonie, Bandmitgliedern und Familie - und als wäre das nicht genug hat man ja auch noch das bandeigene Label Lockjaw Records (auf dem übrigens die Vinyl-Version des Albums veröffentlicht wird). Bleibt also nur wenig Zeit für reguläre Jobs, die Arbeit im Label oder in genreverwandten Gelegenheitsjobs ist das Maximum zu dem die Jungs um Frontmann Sam Turner Zeit haben - und Lust. Die Priorität liegt in der Musik - und das hört man auch auf dem fünften Studioalbum des Quartetts: Eine herausragende Auswahl an Post-Hardcore-Hymnen, die sich allesamt mit Größen wie Boysetsfire oder den längst nicht mehr als Geheimtipp geltenden Face Tomorrow messen lassen können. Wer die vier sympathischen Jungs schon im Interview oder live als Support der aktuellen Boysetsfire-Tour erlebt hat, weiß auch um die erstaunliche Präsenz von Tribute To Nothing: Privat ganz der schüchtern-zurückhaltende Engländer mit genug Understatement um noch der Queen den Hof zu machen, auf der Bühne dagegen mächtig auf Krawall gebürstet. Live wirken die Heartcore-Kracher nämlich noch um einiges mehr als auf dem Silberling. Das allein sollte schon Respekt genug verschaffen, liefert „How Many Times Did We Live?“ doch ein schönes Dutzend fulminanter Melodycore-Kracher mit dichtem Gitarren-Sound und kehligen Vocals. Für den richtigen Soundmix hat übrigens das einschlägig bekannte und verehrte Duo Bill Stevenson (u.a. NOFX, Descendents) und Jason Livermoore (u.a. Black Flag, Descendents) gesorgt. Nicht nur deshalb eine weitere Steigerung zum bereits hervorragend gelungenem Vorgänger „Act Without Words“, wobei das aktuelle Werk mit „Every words is a whisper“ und „maybe i´m waiting“ bereits zu Beginn seine großen Höhepunkte hat. Im weiteren Verlauf wird zwar das Tempo locker gehalten, die Songs verlieren aber etwas an Tiefe und Ideenreichtum. Beim Schlusspunkt „Breaking your fall“ trägt dann auch ein dreiminütiges Gitarren-Eldorado zur letztendlichen Beruhigung des Pulsschlages bei. Aber auch wenn der Spannungsbogen zum Ende etwas sinkt, wird es mit diesem Album für Tribute To Nothing endlich Zeit, ganz groß rauszukommen. Die richtige Einstellung, Ausdauer und das Talent sind vorhanden - der Rest ist Leidenschaft, der wir uns gerne unterwerfen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 51:37 / Post-Hardcore

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