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Islands

Return To The Sea

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Was sich zu Anfang des Albums noch wie ein wunderschöner Arcade Fire Rip Off anhört, entpuppt sich im Laufe des Albums schnell als trügerisch. Aber wen wundert das, wenn die Band aus Kanada kommt, im Zuge der Wiederentdeckung Caspar David Friedrichs gleich mal dessen "The Wreck of the Hope" auf das Titelbild knallt, sich zwei eisenharte LA Rapper ins Studio lädt, mit befreundeten Jazzmusikern zusammenarbeitet, und letztlich nicht mehr und nicht weniger als die konsequente Weiterentwicklung der großartigen aber leider verstorbenen The Unicorns ist. Nick Diamonds und J'aime Tambeur haben nach deren Auflösung einfach weitergemacht. Und das ganze fast noch großartiger weitergeführt. Dort, wo einst Unordnung herrschte, lugen jetzt ein ums andere mal geradezu erhabene, romantische Momente hervor, etwa wenn in "Humans" die Trompeten in die Höhe gereckt werden. Und dann plötzlich: ein astreines, leicht absurdes Folkstück wie "Don't Call Me Whitney, Bobby". Danach? Souliges, angejazztes, poppiges, rockiges, träumerisches, verspieltes. Überall Ecken und Kanten an denen man sich reiben kann. Überall aber auch weiches Gras, in das man sich fallen lassen kann. Islands wissen, wie man das richtig anstellt, diese großen Momente der Musik, durch die das Leben ... nunja, illuminiert. Und wenn in "Where There's A Will There's A Whalebone" schließlich die Rapper Subtitle und Busdriver ihre unvergleichlichen Rapeinlagen geben, spätestens dann wird einem klar, dass das hier einer der ganz großen Momente ist, auf die man als Rezensent immer so leidenschaftlich gern wartet. "Return to the Sea" hat alles, was es braucht, um eine gute Platte zu sein: Temperament, Intellekt, Ruhe, Sturm und Drang. (Und wer schon immer mal wissen wollte, welche Instrumente die Arcade Fire Sängerin Regine Chassagne alles spielen kann, der sollte nur dieses Album zur Hand nehmen: Steel drum, recorder, piano, Akkordion ...)

Bewertung: 9 von 10 Sternen / 55:24 / Indie-ProgRock

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