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Cartridge

Enfant Terrible

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Wer hätte gedacht, dass die Figurines mal als Referenzband herangezogen werden würden. Im Fall von Cartridge macht das jedenfalls Sinn, klingt Sänger Mathias Wullum Nielsen doch haargenau wie Christian Hjelm. Ein großer Unterschied allerdings: Cartridge haben die besseren Riffs, wenn sie sich sonst auch nicht allzu sehr unterscheiden. Das soll an dieser Stelle nicht klingen wie ein Verriss. Schließlich achte ich die Figurines sehr. Und tatsächlich gefallen mir auch Cartridge mit jedem Durchlauf mehr und mehr und mehr und mehr. Etwa wenn in "The Dilletantes" auf ein The Cure Gedächtnissolo unmittelbar ein Ferdinand'sches Riff prasselt und einem klar wird, dass das deshalb so super ist. Cartridge räumen auf in ihrer Spielkiste. Ungefähr so: Riffs in die eine Ecke, knallendes Schlagzeug in die andere, Stimme .... Stimme da oben auf den Schrank. Fertig. Das Zimmer sieht trotzdem noch unordentlich aus. Aber es ist irgendwie sympathisch. Da kommt wieder Licht durch.
Das Debüt der vier Dänen, dem eine EP namens "Nowhere Fast" vorrausging, ist ein hyperaktiver Bastard aus allem, was das Indierockherz begehrt und noch darüber hinaus. Modest Mouse und Dinosaur Jr. tanzen Tango und man schämt sich noch nichtmal, die Referenztruhe aufzumachen. Warum? Weil das ja alles Bands sind, die man mag. Und ganz ehrlich: ich würde Cartridge gern da sehen. Nebenkriegsschauplatz: Records&me, das deutsche Label dieser Band, gründete sich extra für sie, nach einem furiosen Auftritt in der inzwischen geschlossenen Hamburger Weltbühne. Wenn das mal nicht ökonomisch waghalsig und herrlich idealistisch ist. Ich jedenfalls drücke alle Daumen, dass das was wird!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 38:24 / Indie-Rock

Autor:


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