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Communic

Waves Of Visual Decay

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Niemand hatte sie auf dem Plan, scheinbar aus dem Nichts tauchten sie auf und die Metalpresse überschlugt sich - völlig zu Recht - vor Lobeshymnen. Die Rede ist von Communic aus Norwegen, deren Debüt "Conspiracy In Mind" allenthalben über den grünen Klee gelobt wurde. Denn was hier kompositorisch vom Stapel gelassen ward, sollte einen jeden Fan anspruchsvoller harter Musik stauen lassen. Nicht nur angesichts der Tatsache, dass die Band, deren Mitglieder vormals bei Scariot aktiv waren, zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei Jahre existierte. Nein, es war die Liga, in der das Material rangierte: Die Vocals erinnerten frappierend an Nevermore, die ebenso großartige wie verzwickte Melodieführung stand Klassikern wie Psychotic Waltz in nichts nach und auch sonst hielt sich das Trio nur an die Besten seines Faches. Gerade einmal ein Jahr später hat man nun die (bestimmt nicht leichte) Aufgabe gemeistert, ein Folgewerk für den Erstling zu entwerfen. Und wird damit niemanden enttäuschen. Im Gegenteil: Der etwas organischere Sound, die zurückgenommenen Keyboardparts plus die halsbrecherische Rhythmusarbeit lassen dennoch eine stärkere Konzentration auf den Song erkennen. Denn alle technische Finesse wird niemals zum Selbstzweck eingesetzt. Auch wenn die (einmal mehr) nur sieben Tracks instrumental jenseits von Gut und Böse spielen: Sie würden jederzeit auch in reduzierter Form Sinn machen. Doch genug der vielen Worte, denn davon wird es an anderer Stelle in diesem Jahr noch viel genug zu lesen geben. Communic dürften spätestens mit "Waves Of Visual Decay" ganz oben mitmischen und haben ihrem blendenden Karrierestartschuss einen ebenbürtigen Nachfolger geschaffen. Ach so: Die immergleichen Nevermore-Vergleiche werden auch diesmal nicht abebben. Aber erstens gibt es da ja wohl schlimmere Referenzen und zweitens lässt sich die stimmliche Nähe von Sänger und Bandkopf Oddleif Stensland nunmal nicht verleugnen. Viel erwähnenswerter scheint da doch, dass Metal im Jahr 2006 beispielsweise so wie hier klingen muss - wenn er denn noch eine Daseinsberechtigung haben soll.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 57:58 / Metal

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