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Shooting At Unarmed Men
Yes! Tinnitus!
Über Mclusky und deren Ende haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich berichtet. Bassist Jon Chapple ist der erste der beiden Mclusky-Köpfe, der die Fährte wieder aufnimmt und sich mit seiner Band nun auch in Deutschland vorstellt.
Wer sich Shooting At Unarmed Men nennt und ein Album namens „Yes! Tinnitus!“ aufnimmt, ist sicher nicht gekommen, um Gefangene zu machen und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Chapple immer noch auf dem Pfad des brutalen Noiserocks weiterwandelt. Dies legt auch die Vermutung nahe, dass der Split von Mclusky rein menschliche und nicht musikalische Gründe hatte, denn was SAUM auf „Yes! Tinnitus!“ bieten ist nicht mehr und nicht weniger als die konsequente Fortführung des Stils, der Mclusky so berühmt und beliebt gemacht hat. Chapple ist an die Gitarre gewechselt und hat sich Mitstreiter am Bass und Schießbude gesucht. Soundtechnisch ist man ziemlich nahe an der letzten Mclusky-Platte dran und auch sonst bleibt vieles gleich. Wilder Noiserock mit schepperndem Schlagzeug, monströsem Bass, eine Mischung aus leidendem Gesang und keifendem Geschrei. Bedrohliche Atmosphäre hier und explosive Momente dort. Das funktioniert zuweilen auch wunderbar, was Stücke wie „A Horse By Day Is A Horse By Night“ oder „All Hail Sergio“ beweisen. Dazwischen werden ein paar nette Ideen eingebaut, wie zum Beispiel beim gospelgeprägten Schlussstück „In-Flight Instructions Are A Joke, Say I“ oder die weiblichen Vocals beim dem spitzenmäßigen „Girls Music“. Dennoch lässt sich ein Funken Enttäuschung nicht verbergen, hatte man doch gehofft, dass SAUM mehr sind als nur eine gute Fortsetzung von Mclusky. Zuweilen wird manches anders, aber nicht alles besser, denn auf „Yes! Tinnitus!“ finden sich auch schwächere Stücke, die den erwartenden Paukenschlag leider etwas schmälern. Da hilft der irre Bonustrack auch nicht weiter, genauso wenig wie die Tatsache, dass man das Album doppelt auf den Tonträger gepresst hat.
/ Spielzeit: 71:39 / Indie-Noisegeballer
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