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Forecast, The

In The Shadow Of Two Gunmen

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The Forecast waren vergangenes Jahr eines der etwas gewagteren Victory Records-Signings. Ihr Debüt "Late Night Conversations" platzierte die junge Band um Bassistin Shannon Burns und den Gitarristen Dustin Addis nämlich etwas unentschieden zwischen Indie- und Emorock.
Wobei die beiden Musiker mit ihrem spannenden männlich-weiblich-Gesang die treibenden Songs des Debüts ordentlich aufwerteten. Stilistisch verknüpfte die Formation aus Illinois ihre gen Rock schielenden, poppigen Harmonien zwar mit unüberhörbaren Punk/Hardcore-Wurzeln, doch war das Songmaterial bislang nicht durchgehend zwingend, da sich einige Durchhänger eingeschlichen hatten. Ein Manko, welches man mittlerweile behoben hat. Schon mit dem zweiten der zwölf neuen Stücke, "And we all return to our roots", entfaltet diese Mixtur nun ihr ganzes Potential: Die Refrains fallen deutlich direkter und eingängiger als bisher aus. Eine Neuerung, die sich auf "In The Shadow Of Two Gunmen" konsequent durchzieht. Beispielsweise im wunderbaren "One hundred percent" oder der halbakustischen Nummer "Some things never change", welche als einzige etwas zu dem Americana-Artwork der Scheibe passen mag. Dabei gelingt es den Vieren, trotz schöner Melodielinien niemals in zuckersüß-seichte Gefilde abzudriften, ja gelegentlich sogar einmal richtig Druck zu machen. Was damit zusammen hängen mag, dass sich The Forecast mit den (frühen) Promise Ring oder Braid bei den richtigen Vorbildern bedienen sowie nach wie vor keine Angst vor ein paar Ecken oder Kanten haben. Klar ist dieses Album objetiv gesehen alles andere als eine kreative Höchstleistung. Es stellt aber eine klare Steigerung zum bereits gelungenen Vorgänger dar und wer sich zwischen frühem Emorock Marke Ashes und der unverholenen Pop-Affinität von Straylight Run wohlfühlt (...sowie gelegentlich ein Wilco-Album nicht verschmäht), der macht bei "In The Shadow Of Two Gunmen" sicher keinen Fehler.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 36:43 / Emorock

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