Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Naked Ape

For The Sake Of The Naked Ape

NakedApe.jpg

Oje, da hat uns die unergründliche skandinavische Bandpalette mal ein dickes Ei ins Nest gelegt. Naked Ape, das sind drei nerdige Typen aus Schweden, die mit allerlei Elektro-Gefrickel und Disco-Beats den unschuldigen Dance-Pop malträtieren.

„For The Sake Of The Naked Ape” ist mittlerweile schon das zweite full length-Album des Trios, das mich in seiner Zusammenstellung irgendwie an eine Mischung von Jungs aus dem Schachclub, den Computer-Freaks und dem Posaunenchor erinnert. Die meiste Zeit verbringen die Jungs wohl dann auch miteinander und drehen an irgendwelchen Knöpfen und Reglern. Auch gut, und auch durchaus unterhaltsam - wenn man genügend Nerven für die komplette Dreiviertel-Stunde an Elektro-Shocking mitbringt. Mit nerdigen Elektro-Beats wartet der schwedische Nackte Affe also auf, sehr beat-lastig und glücklicherweise mit zurückhaltendem Keyboardsound bzw. schrilltönenden Synthesizern. Hauptbestandteil sind die Robot-Vocals und poppige Elektro-Effekte, in einer schwergängigen Mischung aus 80er-Jahre Dancefloor und NDW-Randgruppen-Beats. Die meisten der elf Tracks sind instrumental oder zumindest nur sehr minimalistisch mit Vocals ausgestattet- was sicherlich gleichermaßen Konzept und Effekt des Naked Ape-Sounds ist. Hier als exemplarisches Beispiel einmal die kompletten Lyrics des Openers „elsewhere“: „now here / nowhere / elsewhere“. So viel dazu. Glücklicherweise werden die Jungs aber eher an den „beats per minute“ und nicht den Anschlägen im Schreibprogramm gemessen. Und so ist „For The Sake Of The Naked Ape” eine gute Elektro-Scheibe, die den Genre-Freaks gefallen wird und auf den Tanzflächen, den dunklen Kellern, den muffigen Hinterhof-Kabuffs richtig Furore machen dürfte. Für alle anderen heißt es aber, die Nerven zu behalten und ganz fest dran glauben, dass man Musik auch ohne Steckdose und Rechnerleistung machen kann.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 47:16 / Elektro

Autor:





ERROR!