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Winnebago Orchestra, The

Fifteen

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Tippt man den Namen Winnebago ein, spucken die einschlägigen Suchmaschinen unter anderem Infos über einen Automobilhersteller, einen Stamm aus Nebraska oder verschiedene so betitelte Ortschaften in den Vereinigten Staaten aus.
Auf die beiden Musiker Spencer Roberts und Andy Davies stößt man erst deutlich später. Die beiden Engländer gründeten ihre Formation, das Winnebago Orchestra, jedoch schon vor sechs Jahren. Und bekamen Stück für Stück die Aufmerksamkeit wachsamer Indie-Radiostationen, welche den klar von den Go-Betweens inspirierten Sound zu schätzen wussten. Und genau auf deren Label Tuition ist das Winnebago Orchestra mit seinem zweiten Album nun auch gelandet. Doch rotiert "Fifteen" in meinem CD-Player, muss ich aus irgendeinem Grund immer wieder an die Weakerthans denken. Jene Kanadier, die mit ihrem letzten Album einen Klassiker des Indierocks geschrieben hatten. Kommt dieser Bezug etwa durch den ähnlichen Wortstamm der Heimat Winnipeg? Unwahrscheinlich. Stattdessen könnte es diese melancholische Stimmung sein, die anstelle weinerlich zu klingen eher irgendwie "pfiffig" wirkt. Oder sind es die gehauchten Vocals, die unaufdringliche Art, welche den Hörer von diesen 15 Kompositionen beinahe hinterrücks überzeugen? Als Einflüsse lassen sich nämlich noch viel mehr Künstler ausmachen. Nick Drake beispielsweise. Die Kings Of Convenience. In den zahlreichen eklektischeren Momenten sogar die Talking Heads. Oder ganz allgemein: Die britische Independent-Szene der letzten beiden Jahrzehnte, in welche Roberts und Davies auf verschiedene Art sogar selbst aktiv involviert waren. Dort entstand auch der Kontakt zur Blue Aeroplanes-Gitarristin Caroline Trettine. Welche auf diesem Album ihren Einstand feiert, gelegentlich auch an den Vocals zu hören ist und der Musik eine weitere charmante Facette verleiht. Eines steht jedenfalls fest: Zurückhaltung klang selten so verschroben und schön zugleich. Ein heimlicher Diamant für anspruchsvolle Freunde des Gitarrenpop.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 46:51 / Pop

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