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Coldseed

Completion Makes The Tragedy

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Das Line-Up, welches sich hinter Coldseed verbirgt, ließ auf ein formidables Meisterwerk hoffen: Eine elitäre Instrumentalfraktion um ex-Blind Guardian/Savage Circus Thomen Stauch trifft auf die Stimme von Soilworks Björn "Speed" Strid.
Doch das schwedisch-deutsche Projekt, in dem sich mit Oli Holzwarth auch ein Sieges Even Mitglied befindet, agiert weitaus weniger mutig als erhofft. "Completion Makes The Tragedy" entpuppt sich stattdessen als etwas lahmer Mix aus Neothrash-Elementen sowie Melodiebögen klassischer Blind Guardian-Manier. Die instrumentalen Lichtpunkte bewegen sich eher im Detail: Hier 'mal ein exquisites Solo, dort ein paar ausgereifte Keyboard-Arrangements. Nur: Vom Hocker hauen tut es einen nicht, was die von allen Seiten als "Supergroup" titulierte Formation da auf die Beine stellt. Vielleicht, weil das Ergebnis genau den Mutmaßungen entspricht: Leidlich komplexer Heavy-, Thrash- bzw. Nu-Metal (!) sowie ein paar minimale Gothic-Anleihen (ein Tribut an den klischeebesetzten Namen?) mit diversen Samples machen eben noch kein Ausnahmewerk. Zudem klingt das Ergebnis deutlich eher nach Soilwork denn nach Blind Guardian, was ausdrücklich nicht an Strids variablen Vocals liegt. Nein, denn die erinnern in ihren cleanen Momenten sogar ein wenig an einen Hansi Kürsch. Es sind eher die Arrangements, welche klar der Göteborg-Schule entstammen und diese um ein paar moderne Ami-Grooves erweitern. Leider fällt die Kollaboration so etwas unscheinbar aus: Wirklich neue Akzente lassen sich auf "Completion Makes The Tragedy" nicht ausmachen und auch der Anteil überzeugender Songs bleibt leider mager (als Ausnahme wäre beispielsweise das getragene "Reflection" zu nennen). Zitat Presseinfo: "This is the sound of tomorrow's metal." - Hopefully not. Wenn überhaupt, entsprechen die zwölf Songs einem sich seit ein paar Jahren etablierenden Trend in der harten Musik. Sicher kein schlechtes Album, welches vor allem hundert Prozent professionell inszeniert wurde. Bei diesem Spitzentreffen hätte man sich aber ein bemerkenswerteres Ergebnis erhofft.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 46:44 / Metal

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