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Kubrick, Franky

Mein Moneyfest

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So ganz zufrieden kann Franky Kubrick eigentlich nicht sein. Mit seiner neuen Independent-Heimat Optik dürfte der ehemals unter dem Pseudonym Karibik Frank veröffentlichende Rapper jedenfalls Mühe haben, seine im Opener und Titelsong zusammen mit Labelboss Kool Savas propagierte Geldgeilheit auszuleben.
Doch sein Stil wäre für das große Bling-Bling-Business wohl ohnehin zu wenig glatt, zu wenig auf Hook getrimmt. Was nicht heißen soll, dass die 19 Tracks nicht im Ohr hängen bleiben. Nur wurden die unverzichtbaren Pop-Soul-Elemente auf ein erträgliches Maß reduziert, während Kubrick seine durchaus eigenständige Wortakrobatik zelebriert. Vielleicht war es auch schlicht die Tatsache, dass Franky Kubrick vorher via Four Music veröffentlicht hatte, weshalb ich bei "Mein Moneyfest" etwas genauer hingehört und die Besonderheiten jenseits des üblichen "Rumgepimpes" entdeckt habe. Textlich jedenfalls pendelt sich das Werk zwischen nachdenklich-reflektiert, prollig-sexistisch und einer kleinen Portion Gesellschaftskritik ein. Das ganze passiert zwar vor allen Dingen wortgewandt und mit individuellem Sprachstil, leider aber auch etwas oberflächlich. Doch "Mein Moneyfest" hat noch ein paar andere Trümpfe im Ärmel: Eine weit überdurchschnittliche Produktion beispielsweise, welche die teilweise exquisiten Instrumentals (man höre nur "Der Größte den es gibt" mit seinem derben Beat samt schlurfigem Gitarrensolo-Sample) in ein optimales Licht schieben. Womit Kubrick beispielsweise in "Wer ich bin" gerne auch einmal an den guten alten Samy Deluxe erinnert. Doch nein, der Protagonist stammt eben nicht aus Hamburg oder wie sein Label aus Berlin - sondern hält als einer der wenigen die Stuttgart-Flagge auch im Jahr 2006 hoch. Und ruft in der "Stuttgart Story" allen nochmal die Vorzüge von Benztown in Erinnerung...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 65:39 / HipHop

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