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Comets On Fire

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Mit dem Sprung zu Sup Pop im Zuge des starken Vorgängers "Blue Cathedral" machten Comets On Fire ihren Sound für Psychedelic-Freunde rund um den Globus verfügbar. Und mit ihrem vierten Album sollte ihnen nun auch die enstprechende Aufmerksamkeit sicher sein.
Denn die Zielgruppe darf vorsichtige Luftsprünge machen: Auf dem prägnant "Avatar" titulierten neuen Werk finden sich all die innig geliebten Zutaten: Flirrende Gitarrenspielereien, atmosphärische Keyboards, Vocals mit reichlich Hall und verzerrte Basslinien. Die Mixtur wurde allerdings spürbar weiter entwickelt; soll heißen: Man lässt es etwas entspannter angehen, als bisher. Die Arrangements wirken ausgefeilter, man geht etwas besonnener zu Werke und die Melodiebögen sind teilweise von echter Dramatik (das Finale "Hatched upon the age" trägt sogar ganz klar poppige Züge). Hörer konventioneller Gitarrenmusik werden dennoch wieder ihre Liebe Not mit den nur sieben Songs haben. Statt sich nämlich entspannt dem hypnotischen Wiederholen von Riffs hinzugeben, wollen Comets On Fire auch rocken - und das nicht unbedingt immer straight, sondern manchmal gar progressiv. Der Fünfer, der mit Noel Harmonson einen eigenen Echoplex-Spieler in seinen Reihen hat, war nicht umsonst bereits unterwegs mit Sonic Youth oder Rocket From The Tombs: Abwechslungsreichtum, ungewöhnliche Zwischentöne und rücksichtslose Jam-Attacken sorgen für positive Verwirrung. Hier wird mit Songstrukturen gebrochen, ohne den "Song" dabei aus den Augen zu verlieren. Als versöhnlicher Ritterschlag dürfen schließlich die Supportshows für Dead Moon gewertet werden. Aber ob zugedröhnt oder nüchtern: Comets On Fire haben mehr zu bieten als ein Aufwärmen hundertmal gehörter Zitate - und klopfen mit dieser Marschrichtung manchmal gar an die Türen von The Mars-Volta; entgegnen deren hektischem Überdrehtsein aber eine groovende Verschrobenheit, die ziemlich einzigartig ist.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 45:50 / Psychedelic-Rock

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