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The Marble Index

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Drei Kanadier, die zusammen über eine ausgezeichnete Plattensammlung verfügen dürften, rüttelten erst die einheimische Musikszene auf... und nun ist die internationale dran. Und das nicht nur deswegen, weil The Marble Index von niemand geringerem als den Pixies selbst geladen wurden, sie auf ihrer Reunion-Tour zu supporten.
Auch musikalisch macht das Trio aus Hamilton, Ontario beinahe alles richtig. Denn ihr selbstbetiteltes Debüt bedient sich selbsbewusst bei allem, was insbesondere die britische Szene an relevantem Indierock in dieser Dekade hervorgebracht hat. Nicht nur der Song "Days seem longer" beispielsweise kommt als direktes Pendant zu Franz Ferdinand zum Tragen; nein, zusätzlich zu den immer wieder durchblitzenden stimmlichen Parallelen ähneln sich auch viele Arrangements der zwölf Songs. "Missing file" dagegen trägt wieder die großen Melodien der Britpop-Dramatik. Gemixt hat ein gewisser Scott Shields von Joe Strummer's Mescaleros. Nur seinen Namen verdankt man dem Soloalbum von Velvet Underground Sänger Nico aus dem Jahr 1969... Was die einzige Amerika-Referenz hier bleibt. Ansonsten: England, England, immer wieder England. Klar wirkt diese offensichtliche Orientierung an verschiedenen Bands dieser Heimat noch ein wenig unbeholfen. Doch man sollte nicht vergessen, dass es sich hier um das Debüt eines Trios handelt, welches erst vor fünf Jahren zueinander fand. Vor allem aber wird während der dreiviertel Stunde recht schnell klar, dass Brad Germain, Adam Knickle und Ryan Tweedle verdammt gute Songschreiber sind. Denn ihnen gelingt der Spagat vorzüglich, in die rockigen Songs auch noch ein gesundes Maß an Sperrigkeit einzubinden. Woraus am Ende doch ein authentisches, schlüssiges Werk entsteht. Klar: Was jetzt einfach noch fehlt, ist die eigene Note. Oder zumindest Konsequenz und Durchhaltevermögen, ihren Mix verschiedener Interpreten zu kultivieren. Für den Moment aber macht kein Anhänger einer von den in dieser Rezension erwähnten Bands einen Fehler, The Marble Index eine Chance zu geben.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 42:15 / Indie-Rock

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