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!Forward Russia!
Give Me A Wall
Okay, das ist neu! Was für ein Brett: Disco-Punk, Shouts und Glamour-Rock - !Forward Russia! machen all das und noch viel mehr. Das Debüt-Album „Give Me A Wall“ bricht Bänne, reißt Mauern nieder und explodiert in einem überbordenden Gebräu aus Gitarren, Synthesizer und kreativem Spuk. Die vier Jungs aus Leeds haben nicht nur sämtlichen Respekt verloren, sondern machen daraus auch noch eine Tugend.
Punk-Allüren und Stil-Anarchie führen auf „Give Me A Wall“ zur Verschmelzung von Anders und Schön. Beispiel gefällig? Im (äußerst ausladenden) Booklet finden sich keine Angaben zu Vocals - nein, „Shouts“ werden dort ausgewiesen, so ehrlich ist man. Zu einfach wäre es dann wohl auch, den Songs einen klaren Namen zu geben. Auch hier bedient man sich wundersamer wie fragwürdiger Aktionen und betitelt die Songs munter zwischen „Nine“ und „Fifteen pt II“. Geschmackssache sicherlich - aber irgendwie auch stimmig. Konventionell ist anders und das britische Understatement längst dem Mut zum Chaos gewichen. At the Drive-In, nur in flegelhaft. Denn bei den elf Songs geht es Schlag auf Schlag: Disco- und Funksysteme, vorangeprügelt durch Punk-Riffs, verkörpert in Shouts mit der Melodie-verliebtheit des Emo und der Triebhaftigkeit des Rock´n´Rolls. Schweiß und Rotz trifft Schminke und Lackschuh. Die Vocals kommen im Stakkato, schneidend, treibend und harmonisch zugleich. Mit dem letzten Rest an Verstand ertränkt in der Ekstase des Augenblicks gelingt !Forward Russia! die Symbiose von The Mars Volta und The Cure in eindrucksvoller und mitreißender Weise. Und gerne auch mal mit weiblicher Unterstützung wie in „Sixteen“, das als geniale Kumulation aus grellen Shouts und roher Melodie vor dem inneren Auge kleben bleibt. Refrains, die keine sind. Melodien, die Brainstorm-artig auftauchen um zu verschwinden. Songs mit ohne Gerüst als Konzept. Ein Album als Spielwiese der eigenen Kreativität, mit der Erlaubnis für alle, sich darauf zu Tummeln. Den Wahnsinn in Scheibe gepresst.
/ 49:14 / Disco-Punk-Rock
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