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Spektor, Regina

Begin To Hope

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Die Welt der Regina Spektor ist ein kitschiger Trödelladen, hinter jedem rot-gepolsterten Sofa steckt eine Klaviermelodie oder ab und zu ein goldener Beat. Wohlversteckt. Über allem liegt ihre erstaunliche Stimme.
Die New Yorkerin russischer Herkunft hat ein ALbum aufgenommen, das an den richtigen Stellen aufgeregt, spärlich, ausufernd oder reduziert klingt. Begleitet von Klavier und des öfteren ein paar elektronischen Spielereien wird "Begin to Hope" so zu einem kleinen musikalischen Theaterstück, dass die Geschichte einer ganz besonderen Frau zu erzählen weiss. Einer Frau, deren Stimme und Arrangement-Kunst nicht selten an Fiona Apple erinnert. Wieder und wieder wechseln sich eingängige Popstücke mit kleinen Punkstücken ab. Rauh, wie das etwas gleichförmige, aber mitreißende "That Time". Oder glühend poppig, wie "Fidelity". Zwischendrinn in dieser Wunderkiste finden sich Songs, deren Wert durch das Dreieck Stimme, Melodieverliebtheit und Poesie entsteht. Immer wieder findet Spektor die richtigen Worte, etwa im grandiosen Schluss-Song "Summer in the City": "Summer in the City / I'm so lonely lonely / So I went to a protest just to rub up against strangers". Aufgenommen wurde das gesammte vierte Album innerhalb von 2 Monaten mit David Kahne (Paul McCartney" in den Noise Studios im New Yorker Meatpacking District. Anders als ihre DIY-Alben zuvor vertraut Spektor diesmal auf die Kraft des Experimentierens. Dass auch das nicht ganz ungefährlich ist, wurde ihr schnell klar: "Ich musste vorsichtig sein, dass die Musik nicht am Ende mehr Spaß macht, zu spielen, als zu hören." Dem ist letztlich nicht so. Das Album findet die richtige Balance aus Schwermut und federleichtem Sarkasmus, immer begleitet von Klavier und einer aufregenden Stimme, die jedem Wort doppelte Bedeutung beizumessen fähig ist. Ein beruhigendes Album einer aufregenden Frau ist "Begin to Hope" geworden.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 49:14 / Singer/Songwriter

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