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J Dilla
The Shining
Er war Slum Village Gründungsmitglied und schlug als Produzent die Brücke zwischen dem Underground sowie kommerziell erfolgreicher Black Music. Sein post mortem erscheinendes viertes Soloalbum "The Shining" zeigt nun noch einmal, welche Größe dem Genre HipHop mit dem im Februar diesen Jahres verstorbenen J Dilla alias Jay Dee Yancey abhanden gekommen ist.
Die Fertigstellung der zwölf Tracks übernahm mit Karriem Riggins ein alter Freund des Protagonisten, welcher den eigentümlichen Spirit von Dillas Produktionen gekonnt einzubehalten vermochte. Aber Riggins bleibt natürlich nicht der einzige Fremdkörper auf "The Shining". Busta Rhymes beispielsweise sichert sich gleich im Intro die Aufmerksamkeit der Hörer, bevor Common mit seinem unverwechselbaren Flow in "E=MC2" das erste Highlight setzt. Black Thought, Dwele und D'Angelo sind nur die bekanntesten einer lange Riege an Gästen, die Yancey hier ein letztes Mal die Ehre erweisen. Doch worum es auf "The Shining" trotz aller prominenter Features wirklich geht, sind die großartigen Produktionen. Denn J Dilla beherrschte das gesamte Repertoire des experimentellen HipHops wie kaum ein anderer. Broken Beats, fiese Basslines und ungewöhnliche Samples waren sein Metier: Nachzuhören beispielsweise im reichlich kruden "Jungle love". Doch auch straightes Material schiebt sich immer wieder zwischen dieses finale Statement; gerade dann, wenn man sich über die Atmosphäre der Tracks besonders zu wundern anfängt. "Love" mit seiner poppigen Hookline beispielsweise verdeutlicht, warum Jay Dee neben Erykah Badu, Macy Gray oder The Pharcyde in der Vergangenheit auch Auftragsarbeiten für Janet Jackson erledigte. Fazit: "The Shining" haftet etwas unfertiges an, was dem ohnehin nonkonformistischen Material stilistisch gut zu Gesicht steht. Als Bindeglied zwischen Conscious- und Avantgarde-HipHop sowie der glitzernden Welt der Rap-Stars sollten J Dilla und seine Musik nicht nur den Kennern der Materie im Gedächtnis bleiben.
/ 36:49 / HipHop
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