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Sigurd

Doppelgänger

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Chewy sollte all denen noch ein Begriff sein, die gutgemachtem Indierock nicht abgeneigt sind. Bekanntlich haben sich die Schweizer vor zwei Jahren aufgelöst, nur aber um nun neuem kreativen Potential eine Chance zu geben.
Bassist Chris verwirklicht sich als Restaurantbesitzer, Sänger Greg macht inzwischen sein eigenes Ding namens Pendleton und die beiden verbliebenen Mitglieder Mathieu und Sebastien haben kurzerhand ebenfalls eine neue Band gegründet. Sigurd heißt die, bringt deutsche Titel mit englischen Texten hervor und gibt ansonsten den Indie-Kauz zwischen noisigen Rockbrettern und Prog-Elementen. Da kommt man nicht immer mit, muss man aber auch gar nicht unbedingt. Sigurd regeln das schon für einen. Hier ein Glockenspiel, da ein schiefes Keyboard und ansonsten viel Gitarre und Schlagzeug. Mit einem Gesang, der ebenfalls gerne mal bewusst neben der Spur liegt und in den gehauchten Momenten einem kaputten Thom Yorke recht nahe kommt. Lärm und schroffe Riffs („Delaunay“) bestimmen das Gesamtbild genauso, wie feinste Harmonien („Nawa Shibari“). Hier geht aus Prinzip alles und das ist auch gut so, denn Sigurd schaffen es der Vielfalt an Ideen den vereinenden Sound zu verpassen. Trotz der zahlreichen Ideen entsteht so ein Werk, dass sich am Stück durchhören lässt. Ein Kreis mit ganz vielen Ecken und Kanten und eine große Herausforderung zweifelsohne. Nicht mehr und nicht weniger hätte man aber von den Schweizern erwartet und somit sagen wir artig danke für qualitativ hochwertige Biester der Marke „Antilibido“ oder „No Sex, No Drugs, No Rock’n’Roll“ als Gegenentwurf zu all den Klischees und schlechten Rockbands.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 59:47 / Indie-Noiserock

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