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Beautiful South, The

Superbi

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In Nürnberg gibt es seit vielen Jahren ein wunderbares Festival, auf dessen Bühnen sich auch The Beautiful South ganz großartig machen würden. In diesem Jahr waren beispielsweise Lambchop, im letzen Calexico als Höhepunkte auf dem kostenlosen Open Air zu bewundern.
"Bardentreffen" nennt sich die dreitägige Veranstaltung, während dieser an verschiedenen Orten in der Nürnberger Altstadt Bands auftreten. Obwohl es in jeder Saison ein bestimmtes Thema gibt, lässt sich die musikalische Grundhaltung der vertretenen Formationen doch grob auf einen Nenner bringen: Populäre Musik nämlich, mit Wurzeln in Folk, Rock oder Jazz. Gerne eingängig und von dezenter Melancholie geprägt. Alles Kriterien, die nahezu perfekt auf diese britische Formation zutreffen. Von der ich übrigens nicht weiß, ob sie vielleicht schon wirklich auf dem "Bardentreffen" gespielt hat. Ihrer Coverversionen-Zusammenstellung "Gold Diggas, Head Nodders & Pholk Songs" folgt nun ein neues Studioalbum. Welches in altbewährter Rezeptur auf den dreistimmigen Gesang von Paul Heaton, Dave Hemingway und Alison Wheeler setzt. Und zwölf Stücke abliefert, welche vor Ohrwurmmelodien und "alt.country-infizierten" Arrangements nur so triefen. Was jetzt wohl beliebiger klingt, als gemeint. Denn The Beautiful South gehen auf "Superbi" sowohl musikalisch als auch inhaltlich abermals derart pfiffig vor, dass man nachvollziehen kann, weshalb selbst die elektronische Musikszene (zwei Bandmitglieder haben ihre Wurzeln übrigens in The Housemartins, aus welchen bekanntlich Fatboy Slim hervor ging...) Interesse an den Kompositionen der sechs Briten hat. Ganz großartig beispielsweise präsentiert sich "Superbi" auf dem von einem Calexico'esken Finale geprägten "The Next Verse", wo man mit so wunderbaren Textzeilen wie "Hey Mr DJ, special request: / Play this last record for me / And make it as long and as painfully sad / As any slow ballad could be" hantiert. Und wer angesichts der Radiokompatibilität des Materials sowie der ungezählten Best Of-Compilations auf eine konturlose Chartformation schließt, soll zum Beispiel einen Blick in die Credits werfen: "No thanks to God he did fuck-all". Sympathisch direkt für jemanden, der sich sonst eher für lieblich-charmante Refrains verantwortlich zeichnet...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 48:02 / Pop

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