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Phillip Boa And The Voodooclub
Re-Masterd
Bin ich geeignet, um über die Serie “Boa Re-Mastered” zu schreiben, wenn ich Phillip Boa And The Voodooclub bis vor Kurzem immer nur peripher wahrgenommen habe? Lediglich einzelne Songs gehört habe und nie richtig wusste, woher der Mann seinen guten Ruf her hat?
Vielleicht bin ich genau deswegen dafür geeignet, um an dieser Stelle zu verkünden und – das vorweg – zu jubilieren, dass verschiedene ältere Alben von Phillip Boa And The Voodooclub in einer überarbeiteten Version, Re-Mastered eben, wiedererscheinen und ganz nebenbei noch bisher unveröffentlichtes Material zu Tage bringen. „Copperfield“, „Hair“ und „Hispanola“ machen den Anfang der Serie und werden von fachkundigeren Menschen als Boas wegweisende Alben bezeichnet. Und tatsächlich kann ich als Unwürdiger und Unwissender sagen: fantastisch. Der Grenzgänger und seine Truppe haben damals Songs aufgenommen, die mich heute teilweise umblasen, was wohl nicht das schlechteste Zeichen für die Halbwertszeit dieser Werke ist. Eine detaillierte Beschreibung, welche Stile und Genres Phillip Boa seinerzeit vermengt hat ist genauso unmöglich wie unnötig. Man muss es ganz schlicht feststellen: Er hat es einfach gemacht. Das locker hüpfende Piano neben das rumpelnde Schlagzeug-Bass-Gerüst gestellt („Container Love“), den 80er-Jahre Wave-Sound genommen und einen lupenreinen Tanzflächen-Hit geschrieben („This Is Michael“) oder sich getraut, was wohl selbst Ende der 80er Jahre ungewohnt war („Kill Your Ideals“). Das macht Laune, das ist manchmal ganz weit draußen und die meiste Zeit gefällt es sehr gut. Ich hatte immer gedacht, dass sich mir Phillip Boa wohl nicht mehr erschließen würde. Ich zu jung, die Musik von Boa zu alt. Das Gesamtwerk eines solchen Künstlers holt man ja im Jahre 2006 nur noch schwer auf. Wieder mal getäuscht. „Copperfield“ funktioniert 18 Jahre nach Veröffentlichung immer noch und stellenweise kicken mich Boa & Co. gewaltig. Wenn man sich auch nur irgendwie mit dem Begriff Independent verbunden fühlen sollte, muss man das hier gehört haben. Die Chance ist jetzt da: auf Tonträger und demnächst wieder live. Zugreifen!
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