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Terrorgruppe
Rust In Pieces
Die Terrorgruppe ist fast Vergangenheit - und das Album „Rust In Pieces“ der letzte Akt derselbigen. Und soviel muss man den Jungs lassen: Treu sind sie sich geblieben und albern auf hohem Niveau zum letzten Gruß auf Englisch.
Das passt doch irgendwie: Warum nicht ein paar alte Songs des 2003er Releases „Fundamental“ mit neuen Ideen verwursten, für die zwei neuen Songs weitere Wortspiele ins Englische verquetschen, um schlussendlich mit verqueren Floskeln und einfachen Parolen der Gesellschaft den verdienten Spiegel vor´s Gesicht zu halten. Genau das ist die Terrorgruppe in Bestform, die zuletzt mit der Pseudo-Schundroman-CD-Hochformat-Geburt „Schöne Scheiße“ ihre Kreativität und juristische Schlagkraft unter Beweis gestellt haben. Ihrem gestalterischen Darstellungs- und Spieldrang sind die Vier aber auch diesmal wieder treu geblieben und bieten auf der CD zwar Punkrock ohne Schablone, im Booklet aber dafür einen Bastelbogen für die ganze Familie. Mehr geht nicht und deshalb ist jetzt Schluss. Die Terrorgruppe gibt es in dieser Besetzung nicht mehr. Und so ist „Rust In Pieces“ der ebenso zelebrierte wie herzliche Nachruf auf die unglaubliche Vielfalt, mit der die vier Jungs um Archi und Johnny Bottrop die Punkrock-Welt bereichert und unterhalten haben. Sarkasmus, Selbst-Verarsche und gesellschafts-kritische Ergüsse der eigenen Art. So einfach, so schön. Und natürlich dürfen auch auf diesen 13 Songs nicht die charakteristischen Spielereien, Chaotereien und Samples - aber eben auch ohne den musikalischen Anspruch vermissen zu lassen. Die Scheibe gibt ein Überblick über die verschiedenen Einflüsse, welche die Terrorgruppe mit ihrer lyrischen (Tief-)Schlagkraft zum Aggropop erkoren haben. Ob das nun SoCal-Melodien sind, Reggae-Elemente („cathedrals“), Rock´n´Roll-Schweiß oder klassischer Deutsch-Punkrock mit 80er-Jahre-Schulterpolster: Ein schönes Album, das den Verzicht noch schmerzhafter macht. Danke Terrorgruppe und auf Wiedersehen - denn soviel ist sicher: The Bottrops lassen grüßen.
/ 39:25 / Aggropop/Punkrock
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