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Kaada
Music For Moviebikers
Auch wenn der norwegische Sänger, Produzent, Soundbastler und Filmmusik-Komponist Erik Kaada kürzlich mit der Band Cloroform und dem Album "Cracked Wide Open" (Waggle Daggle Records) zwischen Rock, Disko und Noise pendelte, sind die Prioritäten doch klar verteilt: Nach seiner Kollaboration mit Mike Patton steht weiterhin der visionäre Sound seiner Hauptband Kaada im Mittelpunkt.
Und selbige wandert stilistisch weiterhin gut gelaunt und mit enormem Selbstbewusstsein ausgestattet weg von gängigen Songkonventionen. Mit typischer Bikermusik - wie der Titel "Music For Moviebikers" suggerieren könnte - hat das Album, wie zu erwarten war, natürlich überhaupt nichts zu tun. Das dritte Solowerk Kadaas' entstand stattdessen mit Hilfe eines 22-köpfigen Orchesters und entsagt jeglichen Rock/Pop-Schemata völlig. Wo man auf dem Vorgänger "Romances" außerdem noch desöfteren Augenzwinkern ausmachen konnte, lässt die Tiefe der 13 neuen, größtenteils instrumentalen Kompositionen höchstens noch anerkennendes Kopfnicken zu. Die Wurzeln der Musik dürften abermals in Romantik und Klassik zu suchen sein; ein Eindruck, der natürlich durch die Instrumentierung forciert wird. So entführt Kaada den aufmerksamen Zuhörer während dieses einstündigen Trips mit ebenso feinsinnigen wie aufwendigen Inszenierungen immer tiefer in seine düster-melancholische Welt hinab. Ja, solche Metaphern machen Sinn: Dank der ebenso cineastischen wie auf geschmackvolle Weise orchestralen Musik werden hier neben den üblichen Verdächtigen (Sigur Ros, Black Heart Procession) auch vehement Erinnnerungen an einen gewissen Yann Tiersen wach; wenngleich der Film zu diesen Tönen wohl eher schwarz-weiß sein müsste. "Mellow" wäre ein schönes Wort, welches diese Atmosphäre hier beschreibt. Passend zum Gesamtkonzept gönnte die Plattenfirma Ipecac "Music For Moviebikers" eine fantastische Aufmachung. Fazit: Ein tolles Album jenseits der Spur.
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