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Growing

Color Wheel

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Hier wächst gar nix. Zwei Versuche ein komisches Album zu beschreiben, knapp an der Schizophrenie vorbei. Aber was soll man machen, wenn eine Drone-Metal Band auf dem Mogwai'schen Eigenlabel "Rock Action" landet und von Rock Action verdammt weit entfernt ist?
1. Der Boden ist naß, ein Stromkabel tanzt, der Flur ist ein einziges, statisches, elektrisches Rauschen. An der Wand klebt Wahnsinn wie Gehirnmasse. Der Kopf schwillt an, die Augen treten hervor, ein einziges Wummern und Dröhnen macht dich verrückt. Du spürst die 10.000 Volt deinen Körper durchdringen. Du zuckst, wachst auf, schläfst ein. Du hast nichts geträumt, du wirst nie wieder träumen. In deinen Händen ein Revolver, das Licht flackert wieder. Und da der Mann in der Dunkelheit, der dir Erlösung verkauft wie billiges Waschpulver. Du willst sterben, aber die Aussicht ist so schön.
2. Legendär der Moment, als Harrison Ford am Ende des Films nach Regen, Düsternis und Tod endlich flieht und eine andere Welt sieht. Sonne, ein paar Wölkchen, seine große Liebe an seiner Seite. Auch wenn alles nur eine Illusion ist, man spürt: die Erlösung ist da. Und so gelogen. Die einzigen 2 Minuten des Meisterwerks "Blade Runner", in denen die Sonne scheint, ist am Ende des Films. Vager Optimusmus. Und sei es bloß eine Lüge.
Growing's "Color Wheel" ist beides und gar nichts. Im einen Moment langweiliges Rauschen, im anderen die esoterische Antwort auf Mogwai's "Happy Songs for Happy People". Und am Ende doch bloß wieder Rauschen. Dazwischen: Kranke Elektro-Acid-Jazz-Elemente. Wie ein blühendes, dickes Furunkel am Arsch. Hässliche Musik, die Kunst sein will. Quaderförmige Gänse kämpfen gegen unsichtbare Octopusse. Schluß, aus, die Musik provoziert zu sehr ...

Bewertung: 4 von 10 Sternen / 49:14 / Atmo

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