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Crash Tokio

Heads, We’re Dancing

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Auf Album Nummer Zwei geben uns Crah Tokio das, was der Sommer uns dieses Jahr nicht geben konnte: Sonnenschein und gute Laune. „We Are Plastic“ hatte die Band 2004 mit ihrem Debütalbum verkündet und dieser Titel hätte auch gut zur zweiten Platte gepasst, denn Crash Tokio sind noch ein Stück poppiger geworden, aber auch ein Stück besser.
Die schroffen Indiegitarren sind auf „Heads, We’re Dancing“ weiter in den Hintergrund gerückt und das Schlagzeugspiel klingt fast roboterartig - im positiven Sinne. Alles klingt runder, ausgereifter und ist derart auf Disco programmiert, dass man sich die Tanzschuhe des Covers am liebsten gleich selbst anziehen möchte. Die schönen, aber zuweilen etwas seichten Balladen des Debüts hat man hinter sich gelassen, auf „Heads, We’re Dancing“ heißt es tanzen, tanzen, tanzen bis die Schuhe qualmen. „Good You Are“ macht da den Anfang, „Eureka“ und „I’m A Ship“ sorgen problemlos für Nachschub. „Girls Can Dance“ ist zurecht die erste Single, „Anatomy Of A Love“ hat den besten Refrain seit langem und „For You Always“ ist zerreißend schön. Atempausen gibt es selten, höchstens noch in Form von „Not Made For Talking“ oder „Heavy End“. Auf einem Konzert wären das wohl die Momente, um schnell aufs Klo zu rennen, zu Hause vor der Anlage kann man zum Glück sitzen bleiben und genießen, was Crash Tokio im Jahre 2006 von Gitarrenpopmusik verstehen. Zehn Songs hat die Band auf das Album gepackt, das deutlich homogener ausfallen ist als der Vorgänger. Natürlich könnte man als notorischer Nörgler Kritikpunkte an dieser Platte ausmachen: zu glatt, wenig Experimente, zu sehr auf die Tanzfläche geschielt, aber wen stört das schon bei so guten Songs? Für den Moment sagen meine Beine und mein Herz jedenfalls laut und deutlich JA zu dieser Platte. Der Daumen geht steil nach oben, bevor es sich mein Kopf am Ende noch mal anders überlegt. Denn während die einen noch über die Kredibilität dieser Platte diskutieren, haben andere schon längst Sex dazu.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:26 / Gitarrenpop

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