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El Sumo

Was ewig schien

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Trotz des bescheuerten Bandnamens sollte man El Sumo mehr als nur im Vorbeigehen oder Drüberhören seine Aufmerksamkeit schenken. Denn „Was ewig schien“ ist eine bescheidene Platte, die die Hand mit dem Mut zur großen Geste ausstreckt, um wahrgenommen zu werden.
Geschaffen wurde sie von vier Berlinern, die mit einer Portion Wehmut, kraftvollen Gitarren und der Liebe zum Popsong ausgezogen sind, um zu berühren. Das erinnert zuweilen an Kettcar, weil Sänger Guillermo Morales ähnlich brummig und befindlichkeitsfixiert wie Marcus Wiebusch daherkommt und die nachdenklichen Lieder eben nicht nur Rock- sondern vor allem Popmusik sind. Vom nach vorne rocken bis hin zur ganz großen Ballade, sind es oft nur wenige Sekunden und El Sumo können beides ziemlich gut. Zwar vermisst man auf „Was ewig schien“ den Überraschungseffekt, allerdings ist dieser ja nicht zwangsläufig ausschlaggebend für ein gutes Album. Klar die einen werden El Sumo wieder unter Deutschrockgejammer verbuchen, andere Hörer könnten aber eine wunderschöne Platte entdecken, die sich zwischen amerikanischen Gitarrenbands und Hamburger Schule ganz gut macht. Natürlich es geht wie immer um das Fallen, das wieder Aufstehen und Weitermachen. Das ist nicht neu und dennoch bewährt und kann auch noch 2006 berühren. „Kalender“, „Lieblingsfarben“ oder eben der Titelsong sind zwar alles Songs, die man bestimmt schon mal so ähnlich gehört hat, aber auch oft lange nicht so gut wie bei El Sumo. OK die Riffs von „Mehr als du willst“ hat man schon mal bei Tomte gehört und im Mittelteil des Albums kommen El Sumo dem Überzuckern schon sehr nahe, aber dennoch würde man sich auf weitere Lebenszeichen der Band freuen. Mal sehen, was als nächstes kommt, der Anfang lässt sich jedenfalls gut an.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:14 / Indierock

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