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Mongrel

Speak Resistance

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Ich konnte nie Skateboard fahren, hatte nie eine lange Kette am Hosenbund und außer mit Millencollin eigentlich auch nie Kontakt mit Skate Punk. Die letzte besprochene Punkrockplatte liegt auch schon länger und vielleicht sind das gerade die Gründe, warum ich einschätzen kann, dass Mongrel ein gutes Album gemacht haben.
Auch wenn es zunächst etwas unsympathisch wirkt, dass die Band sich mit Einflüssen aus Hardcore Punk, besagtem Skate Punk und sogar Ska schmückt, muss man zugeben, dass Mongrel diese Stile völlig unpeinlich vermischen und ohne das Rad neu zu erfinden eine gelungene Mixtur zusammenbrauen. Hymnisch bis zum geht nicht mehr, gespickt mit singalongs und backgoundshouts und meistens schnell und trocken nach vorne. Der Hardcore - manchmal sogar Metalcore - ist allseits präsent, der Ska zum Glück nur ganz selten und wenn dann auf die charmante Art und Weise. Außerdem lässt sich feststellen, dass Skate Punk auch im Jahre 2006 eines schafft: düstere Themen besingen und trotzdem gute Laune erzeugen. „Barcode On My Chest“ ist so ein Beispiel, genauso wie „Chosen Ones“ oder „Someone’s Got To Pay“. Schon witzig, dass es ausgerechnet eine deutsche Band schafft aus den Zutaten der letzten 15 Jahre amerikanischer Punkrocksozialisation eine der spannendsten Platten des Genres zu basteln. Und es ist wohl kein Zufall, dass die Münchner bereits ausgiebig in den USA auf Tour waren und dort mit Kollegen wie Pennywise, Good Riddance oder Anti-Flag gespielt haben. Die Parallelen zu den genannten Bands werden auch deshalb offensichtlich, weil es Mongrel schaffen gepflegte Härte mit der nötigen Note Pop zu versehen und somit sowohl breitentauglich als ehrlich rüberkommen. Fernab von Assi-Punk und international absolut konkurrenzfähig präsentieren sich die vier Herren, die auf „Speak Resistance“ 15 Gründe zum Freuen abgepackt haben und diese hoffentlich noch oft zwischen L.A. und New York präsentieren dürfen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:43 / Hardcore Skate Punk

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