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Hecker, Maximilian

I'll Be A Virgin, I'll Be A Mountain

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Irgendwie ist das hier meine erste Hecker-Erfahrung. Der Mann ohne körpereigene Coolness legt sich seit Jahren in das gemachte Nest von Elton John und räkelt sich da solange, bis "Schatzi" zurück kommt vom harten Bürojob, um zu kuscheln.
Puh. "I'll be a virgin, I'll be a mountain" strapaziert die eigene Konzentrationsfähigkeit schon arg. Eine butterweiche Stimme, oft ins Falsett übergehend, so schmalzig wie ein Topf ... Schmalz. Hecker tut aber auch gar nichts, um den Eindruck zu verwehren, er kenne Alkohol und Zigaretten nur aus der Werbung. Eine Stimme wie ein Chorknabe. "Silly Lily, Funny Bunny" klingt wie eine warme Hühnerbrühe nach einem langen Sonntagnachmittagsspaziergang mit der Freundin. Klimperndes Klavier und etwas, das wie eine Trompete klingt. Dazu fegt eine Brise Schlagzeug durch das Eck-Reihenhaus. Hecker übt sich in Pophymnen, und bei genauerer Betrachtung gelingt ihm das ja auch. Fragt sich bloß, ob man dabei immer so klingen muss, als wäre man früher nach der Schule regelmäßig verprügelt worden, weil man Ballettstunden nahm. "Your Stammering Kisses" packt die Hammond-Orgel aus, "Wilted Flower" ist ein 1-A Piano Heuler und mit "Messed-up Girl" kommt dann doch sogar noch der Dylan in Hecker heraus. Mit Abstand das beste, weil einzig wirklich großartige Lied auf diesem Album. Insgesamt eine eher überflüssige Hecker-Erfahrung also.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / 49:14 / Pop

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