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My Chemical Romance

The Black Parade

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„Corporate Identity“ nennt man in der Sprache der Heuschrecken und anderer Konsumkapitalisten den Charakter oder die Persönlichkeit eines Unternehmens. Diese wird durch einheitliches Auftreten der Firma und Werbemittel gefördert um einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen. „My Chemical Romance“ machen das nicht mit Briefköpfen, sondern mit einer CD Aufmachung, die ihresgleichen sucht und einer „Arbeitskleidung“, die durchaus ins Auge sticht.
Nach dem Erfolgsalbum „Three Cheers“, das in den USA schnell Platin Status erreicht hatte bis zu ihrem neuen Album „The Black Parade“ vergingen nur zwei Jahre. Aber kein unausgegorenes, nachgeschobenes, belangloses Album ist entstanden. Stattdessen hat man mit Rob Cavallo, der auch schon Green Day wieder auf den Weg des Erfolgs gebracht hat, einen Produzenten gefunden, der das Beste aus den jungen Musikern holte. Der Sound ist hervorragend und das Mastering passt von vorne bis hinten, die Songs sind abwechslungsreich und haben Drive. Nur leider sollte man nicht vergessen My Chemical Romance aus der „Emo-Schublade“ zu holen, denn Black Parade hat wenig bis nichts mehr mit dem Emo zu tun, den ich verehre und hochhalte. Stattdessen sind sie recht weichgespült und nicht mehr so aggressiv wie auf „Three Cheers“. Auch wenn die Band von mir Pluspunkte für die hervorragende CD Aufmachung bekommt kann sie leider nicht über die sechs Punkte hinauskommen. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich My Chemical Romance irgendwie für mich wie eine Mischung aus Queen und dem Dritten Reich anhört: Die Gestik und Mimik von Freddy Mercury und die Vorliebe für Phantasieuniformen von Hermann Göring. Irgendwie wirkt es eben doch lächerlich wenn erwachsene Männer auf einer Bühne stehen und aussehen wie Nussknacker. Dennoch ein interessantes Album mit tollen Riffs und schönen Ideen, nur ein bisschen zu steif gebügelt und daher zu Glatt: Danke Rob Cavallo!

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:14 / Emo-Rock

Philip Bogdahn





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