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Mitote

Starter

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Dass die Veröffentlichungen des Münchner Labels Red.Can.Records eine Spur engagierter, liebevoller und charmanter ausfallen als die vieler Konkurrenten, spricht sich langsam herum. Und dank dem Debüt von Mitote, mittlerweile der zwölfte Streich auf Red.Can, sollte allen Beteiligten noch einmal ein gewaltiger Sprung gelingen.
"Starter" könnte nach Meinung so einiger Kollegen nämlich die Lücke schließen, welche ...But Alive nach ihrer Transformation zu Kettcar hinterlassen haben. Soll heißen: Hier wird dem Wörtchen "Rock" mit deutschen Texten noch gerne einmal die Vorsilbe "Punk" gegönnt. Zwar nicht ständig, sondern eher sporadisch. Über weite Teile klingen Mitote nämlich deutlich vielseitiger. So arbeitet man beispielweise an ausgewählten Stellen mit Samples und agiert auch sonst recht detailverliebt: Allen voran das ungewöhnliche Booklet untermauert meine These, dass hinter der Musik von Andi, Matze, Heiner und Erik mehr steckt als der Wunsch, auf bestehende Deutschrock-Trends aufzuspringen. Dennoch bleibt es der Begriff "Punk", der einem während der 16 Tracks immer wieder in den Sinn kommt; selbst wenn die Musik klar auch vom weiteren Independent-Umfeld inspiriert wurde. Vielmehr sind es die Texte, die fordernd, intelligent und keineswegs platt ihre Spuren - politischer oder gesellschaftlicher Natur - hinterlassen. Aus der Asche von My Hero Died Today oder Purren fand sich hier eine Formation, welche in der Lage ist, die süddeutsche Antwort auf Bands wie Oma Hans oder Turbostaat zu kreieren. Und dabei nicht aus den Augen verliert, neben Message und Anspruch das Songwriting in den Mittelpunkt zu stellen. Das Album gibt es übrigens nur auf Vinyl; dem liegt aber gleich noch die CD bei. Dass es sich in jedweder Version um einen tollen Start handelt, ist beispielsweise auf unserem Anspieltipp "2000 Watt Dimmer" nachzuhören.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:34 / Rock

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