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Munck//Johnson

Count Your Blessings

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Gerade im Norden gibt es bekanntlich von Natur aus begabte Leisetreter und zuweilen gute Songwriter. Das beweist auch dieses Album aus Dänemark. Camilla Munck und Moogie Johnson sind wie der Name schon sagt ein Duo und klingen auf „Count Your Blessings“ dennoch wie eine vielköpfige, sehr geschlossene Band.
Da gibt es Klavier, Gitarren und manchmal wirkt das richtig pompös orchestriert, dass man glauben könnte es käme direkt aus dem Bühnengraben. Obwohl es bei „Count Your Blessings“ um sphärischen Düsterpop geht, könnte man die Platte auch gut in die Singer/Songwriter-Schublade stecken. Da fällt einem Azure Ray als Orientierungspunkt ein, während die ausschweifenden, atmosphärischen Stücke („Last Wish“, „The Streets“, „This Time“) zum Beispiel an Audrey erinnern. So recht entscheiden können oder wollen sich munck//johnson auch nicht. Das kann man ihnen negativ anrechnen oder aber so interpretieren, dass die beiden den Hörer zu Beginn des Albums einfach nur auf die falsche Fährte locken wollen. Nur um ihm dann einen kompakten Popsong wie „Ellis Of Davenport“ vorzusetzen. Was einem letztlich besser gefällt ist Geschmackssache. Problematisch ist nur, dass es den bewusst einfach gehaltenen Balladen zwischendurch etwas an Spannung fehlt. Schön klingt es allemal, auch noch nach zahlreichen Hördurchgängen, aber so richtig haften bleiben wollen die Stücke nicht. Schade eigentlich, denn munck//johnson operieren von einer guten Basis aus. Eine Grundlage, die ihnen eigentlich noch mehr ermöglichen sollte. „This Time“ ist ein Paradebeispiel dafür, zu was die beiden fähig sind. Da kommt Gänsehaut auf, während sich mit jedem Paukenschlag eine bedrohliche Anspannung aufbaut. Camilla spielt hier die ganze feinfühlige Kraft ihrer Stimme aus und Moogie sein kompositorisches Können. Andere Stücke dagegen bleiben leider fast so blass, wie das Albumcover.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:42 / Indiepop

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