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Bracken

We Know About The Need

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"We Know About The Need" muss eines dieser Alben sein, die nachts entstanden sind. Übermüdet natürlich, aber vielleicht deswegen in einem dieser Zustände geschaffen, die irgendwie schwer zu greifen sind.
"Really early, really late" jedenfalls setzte Chris Adams alias Bracken laut eigener Aussage seine individuellen Soundvisionen um. Bisher kannte man den Mann aus Leeds lediglich mit seiner Formation Hood im Rücken. Nun, der klassischen Bandbesetzung beraubt, folgt das Resultat typischer Homerecording-Sessions: Mit analogem und digitalem Equipment, vor allem aber dem entscheidenen Gefühl für ergreifende Melodieführung - welches den Techniker eben vom Songwriter unterscheidet. Zwischen Elektronika und Independent entstand so zwar ein Egotrip; jedoch einer derjenigen, die fernab vom Selbstzweck irrwitziger Produktionen allein die Atmosphäre der Stücke in den Mittelpunt stellt. Das Klavier auf "Many horses" beispielsweise klingt für einen Moment, als würde man sanft, Stück für Stück, aus einem Traum gerissen... während dazu Störgeräusche im Hintergrund immer wilder zu brodeln beginnen. Vielleicht der intensivste Moment dieses Debüts. Das übrigens ein sehr vocalorientiertes Album wurde (es mag daran liegen dass Adams bei Hood am Mikrofon steht), welches an manchen Stellen sogar an Notwist erinnert. Dennoch sind es vor allem die Sounds in der Tradition der omnipräsenten Prefuse 73, welche "We Know About The Need" prägen. Und damit reiht sich Bracken doch wieder optimal in das Raster seiner elitären Labelheimat: Man denke nur an Alias oder Why, mit welchen Adams natürlich trotz unterschiedlicher Herkunft längst Kollaborationen an den Start brachte.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:57 / Elektronika

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