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Goose

Bring It On

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Das Prädikat "Elektro-Rock" scheint über eine Attraktivität zu verfügen, die mir noch immer weitgehend verschlossen bleibt. Ob das Debütalbum von Goose hier also wirklich in den richtigen Händen gelandet ist?
Wohl eher nicht. Schließlich tummelt sich dieses Trio doch genau in dem entsprechenden Metier: Stampfende Beats unterlegen sich langsam aufplusternde Songs, die im entscheidenden Moment nach dem der Spannungspause folgenden Befreiungsschlag ("Mmmpf, mmmpf, mmmpf...") jede Tanzfläche zum Kochen bringen. Hier also der Versuch, sich dem Album objektiv zu widmen: Das Material geht nicht nur in die Beine, sondern, wie man so schön sagt, "direkt auf die Zwölf". Eine Tatsache, die in Clubs sicher ungleich besser funktioniert als auf der heimischen Stereoanlage. Den Belgiern merkt man bei ihren simplen aber effektiven Songstrukturen sogar an, dass sie als AC/DC-Coverband gestartet haben: Mittlerweile klingen die Sounds zwar zum größten Teil nach Synthesizern. Das liegt aber vor allen Dingen daran, wie Tom Coghe (Bass, Keyboard), Schlagzeuger Bert Libeert und Dave Martijn (Vocals, Gitarre, Keyboard) ihre Instrumente bearbeiten: Mit enstprechenden Effekten klingt das Resultat (bis auf die Gitarre vielleicht) nämlich rein elektronisch. Der dabei entstehenden Eindringlichkeit kann man sich nur schwer entziehen: Stillsitzen soll mir beispielsweise bei der hier als Bonustrack vertretenen Single "Audience" 'mal jemand vormachen. Wirklich reizvoll ist es dennoch nicht, was uns die britische Presse da als neuen Hype vorführen will. Genau, nochmal zum Verdauen: In England wird derzeit eine belgische Band mit Lorbeeren überhäuft! Und der Sprung zu Soulwax bleibt da nur noch ein qualitativer... Doch bei aller Ambivalenz: Zwischen Fatboy Slim (auf dessen Label Skint Goose veröffentlichen), Kid Alex und Daft Punk ringt hier ein potenter Newcomer um Aufmerksamkeit. Ob er sie bekommt, dürfte neben den Singleauskopplungen nicht zuletzt von den Lizenzen für diverse Compilations abhängen...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:24 / Elektrorock

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