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Milenasong

Seven Sisters

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Milenasong zimmern ein wackeliges Gebäude aus Chören, Gitarrensaiten und Geräuschen; aus Stimmungen und Eindrücken. Mit "Seven Sisters" ist ihnen ein Kleinod gelungen, dass sich mit Genregrößen misst. Auf seine eigene, verhaltene Art und Weise.
Es passiert hin und wieder, dass Alben kurz nach ihrer Aufnahme verschwinden und erst Jahrzehnte später wiederentdeckt werden, wie etwa bei Vashti Bunyan, der englischen Folk-Ikone, deren Album "Just another diamond" erst dreißig Jahre später richtig veröffentlicht wurde. Auch "Seven Sisters" klingt ein wenig so, als habe es viele Jahre hinter oder in einer staubigen Kiste auf dem Dachboden irgend eines Musikliebhabers verbracht. So seltsam rauscht das Debüt durch die Boxen, dass man den Atem anhält und sich nicht zu bewegen traut. Aus Angst, jenes staubige, gebrechlich wirkende Gebilde zu zerstören. Tatsächlich ist das Debüt aber taufrisch, den Anachronismus darf sich Milenasong dennoch auf die Fahnen schreiben. Denn abgesehen von dem spärlichen Gepolter weniger elektronischer Beats lässt sich die Musik von Sabrina Milena durchaus auf einen Nenner bringen: Folk-Musik. In diesem Fall ist das allerdings keine halbgare Floskel, um es dem Rezensenten leicht zu machen, sondern in seiner wahren, ursprünglichen Bedeutung zu verstehen. Aus dem Herzen kommt die Musik, aus unserem Alltag und doch aus einer ganz eigenen, entlegenen Ecke des Universums. Milenasong passen wie ein Puzzleteil zwischen Coco Rosie und Cortney Tidwell und geben der entrückten, sphärischen Folkmusik eine weitere Facette.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 49:14 / Folk


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