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KJU:

Setting Sun

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Unbeirrt von mangelndem Erfolg machen KJU: auch im achten Jahr ihres Bestehens genau da weiter, wo die Hannoveraner Indie-Band mit den beiden gelungenen Vorgängern aufgehört hat. Heißt: Unprätentiöser Rock in der Tradition von Deftones oder Quicksand.
2007 ein wenig geschliffener und direkter zwar, aber dadurch zündender denn je. Man nehme nur Hits wie "Signs of summer", "Static" oder den Ohrwurm "Anything anything", die aus der Feder einer beliebigen Victory-Band wohl die US Billboard-Charts von hinten aufrollen würden. Anstelle von Tony Brummels Labelgiganten landete man mittlerweile stattdessen auf dem winzigen Übersee-Records-Ableger Treasure Tapes - und wird so weiterhin "nur" die kleinen Clubbühnen des Landes zum kochen bringen. Abgesehen davon bleibt sonst alles beim alten: Das Layout des Albums geriet abermals erstklassig und auch der Sound von Guido Lucas lässt keine Wünsche übrig. KJU: spielen diese Art des Emocore, die auch heute noch Spaß macht und ihre Daseinsberechtigung hat. Schon deswegen, weil hier fünf Personen mit Leidenschaft am Start sind und dazu auchnoch über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten sowie einen Sänger mit charismatischer Stimme verfügen. Warum es mit dem Erfolg also schlichtweg nicht klappen will? Ich weiß es nicht. Vielleicht war man mit den beiden Vorgängern 2002 und 2003 genau so seiner Zeit voraus, wie es 2007 für einen Sound wie dem von "Setting Sun" etwas zu spät ist. Nichtsdestotrotz haben wir es hier nach wie vor mit einem Underground-Paradebeispiel für anspruchsvolle, intensive Rockmusik zu tun, welches je nach Laune des überforderten Musikjournalisten in die Schubladen Emo, Postrock oder Numetal abgelegt werden kann. Das gesündeste bleibt aber: Den Trend Trend sein lassen und sich gleichermaßen an der Konsequenz von KJU: wie ihrem Händchen für rockige Hooklines zu erfreuen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / pielzeit: 38:29 / Emocore

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