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David Judson Clemmons & The Fullbliss

Yes Sir

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Bitte recht optimistisch! Nicht jeder Singer/Songwriter ist zwangsweise Sklave seiner in Moll gepackten Emotionen. David Judson Clemmons beweist das Gegenteil mit seinem melancholischen aber nicht minder positiv-gestimmten Solo-Album „Yes Sir“.
Bei wem es beim Namen David Judson Clemmons nicht gleich klingelt, bekommt seine zweite Chance bei The Fullbliss, seiner eigentlichen Band. Wie jeder anständige Singer/Songwriter auf Solo-Pfaden hat sich Clemmons aber auch tatkräftige Unterstützung eingeholt (so z.B. nicht nur durch Mitglieder von The Fullbliss sondern auch Größen wie Anne de Wolff oder Jan Hampicke). Die Dutzend Songs bestechen dabei in erster Linie durch die getragene Stimmung aus country-esken Gitarren und inhaltsschwangeren Lyrics. Clemmons schafft es auf hohem Niveau Luft abzulassen in allem was ihn beschäftigt: Liebe, Freundschaft und natürlich Verluste. Aber eben nicht auf die selbstmitleid-triefende Art, sondern entspannt einfühlsam. So beschränkt sich Clemmons nicht nur auf schwermütiges Gitarren-Gezupfe sondern präsentiert auch nach vorne rockende Ohrwürmer. „Our Houses“ ist so ein Beispiel, ein großer Song, der gleichzeitig aber auch ein wenig unterzugehen droht auf der Gefühlsautobahn von „Yes Sir“. Nach gut 20 Minuten kippt die Stimmung nämlich: Weg vom Folk und Country hin zu pathetischen Rock-Hymnen und experimentellen Gitarren-Gezerre („Trumpets“). Hier zeigt sich das wahre Talent: Mitreißend, verstörend und unter die Haut gleichzeitig - und plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen himmelhochjauchzend und tiefbetrübt. „Yes Sir“ reist auf hohem Niveau mit, lässt einen allein mit dem Gefühlschaos um dich wenig später gleich wieder hoffnungsvoll abzuholen. Ein gutes Album, das sich nach und nach zu einem ganz Großen entpuppt.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:05 / Folk/Country/Rock

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