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Oren Lavie

The Opposite Side Of The Sea

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Manchmal fügen sich die verschiedensten Dinge wie selbstverständlich zusammen. So offenbar im Falle des ersten Albums von Oren Lavie. Der Musiker aus Israel komponierte nämlich über drei Jahre hinweg, wenn auch mit diversen Unterbrechungen, an "The Opposite Side Of The Sea".
Doch nicht nur das. Das Material entstand zudem an den verschiedensten Orten, auf den verschiedensten Kontinenten. London, Berlin, Israel. Aber anstelle einer fragmentarisch zusammengefügten Ansammlung an Patchwork-Stücken entstand ein über die gesamte Spielzeit enorm harmonisches Album. "Aus einem Guss", wie man so schön sagt. Lavies' Erklärung dafür: "It is not the outcome of three years of my life, it is three years of my life". Dabei fällt es gar nicht so leicht, die Besonderheiten dieses gut halbstündigen Werkes in Worte zu fassen. Fest steht nur, dass sich die Anziehungskraft der an sich vielleicht simplen Kompositionen mit jedem Hören verstärkt; man steigt immer tiefer in die organisch-analog klingende Welt von Lavie ein. Die sonore Stimme des Protagonisten wirkt dabei wie ein Sog, fügt sich gemeinsam mit dem Piano und den von Gastmusikern beigetragenen Streichern zu einem stimmigen Ganzen. Welches schwer in Worte zu fassen ist. Wirft man einen Blick auf das stimmungsvolle, beinahe beruhigende Artwork, lässt dieses schon eher Rückschlüsse auf den musikalischen Inhalt zu. Über den elf Stücken schwebt durchgehend ein angenehm, beinahe antiquierter Flair. Die schwebende Melodie von "The man who isn't there" beispielsweise besitzt eine ganz besondere Magie, breitet sich wie selbstverständlich im Gehörgang aus und setzt sich dort fest. "The Opposite Side Of The Sea" wurde von Lavie ganz exzellent im Alleingang produziert, klingt in seiner dezent orchestralen Art fast ein wenig nach Kammermusik. Die Herkunft des Musikers würde man angesichts der über weite Strecken semiakustisch inszenieren Stücke nicht unbedingt in Tel Aviv vermuten. Was eigentlich kaum etwas zur Sache tut; vielleicht ja nur Indiz für das Unvermögen des Autors dieser Zeilen ist, die Besonderheiten des Albums in Worte zu fassen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:16 / Singer-Songwriter

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