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Maria Solheim
Will There Be Spring
Entdeckt wurde Maria Solheim vom Pianisten der norwegischen Folksängerin Kati Bremnes. Doch wenn dessen Name mit der stilistischen Ausrichtung der Skandinavierin nur am Rande zu tun hat: „Will There Be Spring“, ihr mittlerweile viertes Album, geriet abermals dezent folkig und - wie schon der Vorgänger "Frail" - reichlich zerbrechlich.
Auf den ersten Blick sogar arg unscheinbar. Ein Schein, der zumindest teilweise trügt. Denn die elf Stücke verfügen bei näherer Beschäftigung über einiges an textlicher wie musikalischer Tiefe. Die streng religiöse Mitt-Zwanzigerin weckt in ihren Folk-Pop-Variationen dank der eigenwilligen Stimme immer wieder Erinnerungen an Björk. Obwohl sie in ihren Stücken deutlich weniger extrovertiert zu Werke geht: Eine zusätzliche Parallele sind die versponnenen Kompositionen, die an eine akustische, reduzierte Version der Isländerin erinnern. "Will There Be Spring" hängt dabei eine melancholische Nachdenklichkeit an, welche jedoch niemals als Mittel zum Zweck verkommt. Was wohl auch an den flüsternden Sprech-Sing-Vocals liegen mag, die prima zu den teils etwas experimentellen Arrangements passen. Langeweile kommt während dem gut halbstündigem Album jedenfalls selten auf: Zurückgelehnte instrumentale Passagen (wie in dem etwas beliebigen „Burn the books“) gesellen sich neben ein paar wenige, poppig-eingängige Nummern. Akustischer Bass, eine Orgel, ganz selten sogar Flöten sowie versprengte Elektronik schaffen eine eigentümliche Atmosphäre, die sich auch bei reduzierter Lautstärke entfaltet. So setzt das dezente Spiel der vierköpfigen Begleitband nur manchmal vorsichtig Akzente, wird aber niemals aufdringlich. Maria Solheim gelang abermals ein stilvolles Album, dessen Manko jedoch ganz klar einzugrenzen ist: Leider hinkt "Will There Be Spring" in Punkto Nachhaltigkeit dem Vorgänger hinterher. Nur manchmal schafft es Solheim nämlich tatsächlich aus der schüchternen Beliebigkeit auszubrechen und mit ein paar Farbtupfern kleine Akzente zu setzen. Nicht unsympathisch sicherlich, aber eben unscheinbar.
/ Spielzeit: 35:55 / Singer-Songwriter
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