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The End

Elementary

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Eine Band wie The End steht stellvertretend für ein interessantes Phänomen. So wurde harte Musik ja unter anderem durch den enormen Erfolg von Metalcore salonfähig gemacht.
Schon einige Jahre vorher rückten Tool die Kombination von progressiven und komplexen Momenten auf Basis harter Gitarrenriffs sowohl kommerziell als auch kreativ auf ein neues Level. Und wenn mittlerweile Bands wie Converge es mit ihrer, auf geniale Weise chaotisch-noisigen Musik sogar in die Charts schaffen, kündigt sich damit eventuell eine regelrechte Trendwende auf dem Markt an: Harte Musik kann endlich wieder auch ohne aufgesetzte Attitüde und massentaugliche Direktheit existieren. Vielleicht ist die Zeit deshalb exakt im Jahre 2007 reif für eine Band wie The End. Die macht zwar schon seit einiger Zeit zusammen Musik, dürfte mit ihrem dritten Werk "Elementary" allerdings erstmals auf breitere Resonanz stoßen. Doch neben dem Zeitgeist gibt es dafür noch eine zweite schlüssige Komponente: Fusionieren sich auf dem dritten Album der Band aus Ontario/Kanada doch Elemente (sic!) aller eingangs erwähnten Extreme zu einem erstaunlich gut hörbaren Ganzen. Da mag man böswillig vielleicht an eine Art "Tool light", Emo-Metal oder Noisecore-Boygroup denken. Wenngleich dies der Qualität von "Elementary" nicht gerecht wird. Den Hitappeal von Tracks wie "The never ever aftermath" jedoch kann man nicht leugnen. Und mit "Hit" meine ich keineswegs glatt gebügelten Pop-Kram. The End gelingt es vielmehr, ihren "Wall of Sound" mit brillanten Refrains aufzuwerten. Was gar nicht immer notwendig ist, Denn während der 50 Minuten regiert über weite Teile die gnadenlose Mathcore-Maschinerie. Doch eben diese wird durch große Harmoniebögen konterkarriert, welche die i-Tüpfelchen auf diesem reichlich intensiven - und dabei durchaus anspruchsvoll komponierten - Werk darstellen. Mag sein, dass wir es bei The End mit der zugänglichsten Relapse Records-Veröffentlichung überhaupt zu tun haben. Genau deswegen sollten aber auch genau diejenigen hinhören, in deren Sammmlung zwischen Isis und Neurosis auch Bands wie die Deftones Platz haben.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 51:10 / Postcore

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