Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

The Blue Van

Dear Independence

bluevan-dearindependence.jpg

Eine Formation wie The Blue Van wäre eigentlich der klassische Fall für die legendären Bad Afro Records. Und zwar keineswegs, weil beide die gleiche geographische Herkunft haben.
Musikalisch sind die Dänen vielmehr ganz genau wie das Flaming Sideburns-Label gnadenlos in der Vergangenheit hängen geblieben. Soll heißen: Gespielt wird ausschließlich Rock'n'Roll der klassischen Schule. Dessen Augenmerk mit diesem Zweitwerk jedoch weniger bei The Who als vielmehr der Popaffinität der Beatles zu finden ist. Wie gehabt, also: Die Pophistorie hat's vorgemacht, Skandinavien (in diesem Fall eben Dänemark) exzellent nachgeahmt. Die Sixties leben hier authentisch, frisch und mit einem solchen Elan wieder auf, dass die Begeisterung der Vier für jene Zeit ohne große Umschweife auf den Hörer der zwölf Songs überspringt. Womit man in einer weiteren, noch naheliegenderen Tradition steht: Da wären nämlich beispielsweise die Hellacopters zu nennen, welche sich ja schon vor längerem vom reinen Garagenrock 'mal eben drei Jahrzehnte in der Zeit zurück gebeamt hatten. Oder die englischen Supergrass, die einen an sich anachronistischen Sound mit ihrem selbstbetitelten Überwerk grandios ins Hier und Jetzt retteten. So ganz in deren Liga angekommen sind The Blue Van mit "Dear Independence" mangels entsprechender Halbwertszeit ihrer Stücke zwar nicht. Und der Titel des Albums mutet angesichts des konsequenten Bedienens im Pophistorien-Gemischtwarenladen beinahe ulkig an. Kurzweilige Unterhaltung finden hier dennoch all jene, welche die skandinavische Aufbereitung fremder Lorbeeren nie gestört hatte.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:28 / Retrorock

Autor:





ERROR!