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Hella

There's No 666 In Outer Space

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History repeats itself. Zumindest im Falle der Postcore-Progger von Hella. Die versuchten sich einst als reguläre Band, scheiterten aber daran, einen kleinsten gemeinsamen Nenner bei der Besetzung des Sängerpostens zu finden.
So bestritt die Ur-Formation, in persona Gitarrist Spencer Seim und Schlagzeuger Zach Hill, den Sound von Hella über zehn Alben hinweg nur als Duo. Erst mit der Veröffentlichung von "There's No 666 In Outer Space" stellt man sich nun in regulärer Rockbesetzung vor. Gemeint ist damit neben Zweitgitarrist Josh Hill (welcher übrigens der Cousin von Zach ist) und Bassist Carson McWirther vor allem Sänger Aaron Ross. Dessen etwas quäkige Stimme passt zu dem hyperfrickeligen Sound der Kalifornier ganz exzellent. Viel greifbarer werden Stücke wie "Anarchists just wanna have fun" aber auch durch ihn nicht wirklich. Die auf paradoxe Weise beinahe mathematische Improvisationswut sorgt immer wieder dafür, dass der Sound von Hella wie irre durch den Raum flitzt. Und nur für Augenblicke hat man den Eindruck, dass sich Aaron Ross einmal mit einem Refrain durchsetzen kann. So wirklich loslassen können Spencer & Hill von ihrer eigenen Vergangenheit nämlich nicht. Detailversessene Gitarrenarbeit und ruheloses Schlagzeugspiel dominieren den Sound somit kontinuierlich. Und sorgen in ihrer technischen Rafinesse für ständiges Kopfschütteln zwischen Bewunderung und Entsetzen. Irgendetwas stößt mir an der so dezent korrigierten neuen Ausrichtung dennoch sauer auf. Vielleicht, weil das Auftreten als reguläre Band nach all den Jahren beinahe "getimet" wirkt. So drängen sich Hella neben ihren Einflüssen von King Crimson bis System Of A Down doch sehr klar in die stilistische Ecke von The Mars Volta. Leider jedoch abzüglich deren Überraschungseffekt...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 60:01 / Progcore

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