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Dakota Suite

Waiting For The Dawn To Crawl Through And ...

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"Waiting For The Dawn To Crawl Through And Take Away Your Life". Ein Titel, den man erst einmal verdauen muss. Und hinter dem sich folgerichtig ein Album verbirgt, welches nicht nur traurig ist, sondern regelrecht an dir zehrt.
Denn so spartanisch wie die Musik auf dem neuen Werk von Dakota Suite wieder inszeniert ist, so umfassend nimmt sie eben Besitz von dir. Mit einer an sich simplen Formel: Den Tönen wird Zeit gegeben, sich im Raum auszubreiten. Ihre Wirkung zu entfalten. Ihre beinahe improvisatorischen Momente auszuleben, aus denen sich wiederum wunderbar subtile Melodien entwickeln. Auch die verwendeten Mittel sind einfach: Eine Akustikgitarre, die charakteristisch-sonore Stimme, ein minimalistisches Schlagzeug. Immer wieder werden Farbtupfer gesetzt; sei es durch Trompeten, ein Klavier oder Streicher. Und spätestens wenn in "Early century maple" das Cello von Colin Dunkley erklingt, ist man Chris Hooson - dem "Melancholiker aus Leeds" - samt seiner Band erlegen. Dabei geht es Hooson bei diesen Stilmitteln jedoch nur um Akzente: Nicht eine Sekunde bewegt sich das Material in schwülstige Bombast-Nähe. Vieles bleibt weiterhin nahezu instrumental bestehen, klingt beinahe nur angedeutet. Ein gelungener Bezug zur bandeigenen Vergangenheit. Um noch tiefer in die Welt von Dakota Suite abtauchen zu können, liegt dem Album in Erstauflage noch die großartige Band-Dokumentation "Wintersong" bei. Vielleicht ist dies deswegen gleich doppelt passend, weil die Musik von Dakota Suite sich ja immer wieder als Untermalung der traurigsten Momente stilvoller Filme angeboten hatte. Jedoch, bei allen suizidalen Referenzen die allenthalben - und ja auch bei uns - über die Stimmung der Kompositionen zu lesen sind: Diese elf Stücke verfügen über eine entrückte Schönheit, welche durchaus einen sehr eigenen Glanz hat. Und, mal ehrlich: So todtraurig wie seine Musik kann Chris Hooson kaum sein. Zumal nicht als leidenschaftlich(st)er Anhänger des FC Everton...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:12 / Independent

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