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Chimaira

Resurrection

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An der Neudefinition von Genres wie Thrashmetal, Metalcore oder Neothrash versuchen sich derzeit die verschiedensten Formationen. Wohlwissend sicherlich, dass die bisherigen Songkonzepte aufgrund der schieren Flut an Veröffentlichungen und neuer Bands in den letzten Monaten über die Maßen ausgereizt wurden: Ermüdungserscheinungen entlockten der sogenannten "Fachpresse" allenthalben nur noch durchschnittliche Resonanzen über die einschlägig Verdächtigten.
Beliebtestes Instrument in der Hoffnung, einen Schritt nach vorne zu kommen, bleibt - neben dem vermehrten Einsatz von cleanem Gesang - das Keyboard: The Haunted beispielsweise gelang mit "The Dead Eye" recht erfolgreich ein halbwegs konsequenter Gegenentwurf zu ihrer eigenen (ziemlich brillanten!) Vergangenheit. Einen ähnlichen Weg verfolgen nun auch die sechs Metal-Recken von Chimaira mit ihrem vierten Longplayer. Die Chance von "Resurrection" stehen gut: Die Band aus Cleveland, Ohio, geht nämlich keine Kompromisse ein, um beispielsweise allein durch zurückgeschaltetes Tempo an vielschichtigeren Songs zu basteln. Die elf Tracks drücken stattdessen (und trotz formidabler Detailarbeit) relativ konsequent auf's Gaspedal und beweisen auf diese Weise nachdrücklich, welch fähige Musiker hier zu Gange sind. Das Songwriting dagegen kommt bei aller Aggression zu selten aus dem Mittelmaß heraus: Der Wiedererkennungswert bleibt mancherorts auf der Strecke, selbst wenn neben ein paar progressiven Elementen das ein oder andere bekannte Riff oder Songmuster wahrzunehmen ist. Dennoch: Dass die enorm druckvoll produzierte Kombination aus groovigen Riffs, brettharten Knüppelparts und cleveren Hooklines auch zünden kann, wird immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In ihrem eigenen Kosmos haben Chimaira mit "Resurrection" zweifelsohne einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Ob man abseits ihres Umfeldes davon großartig Notiz nehen wird, bleibt abzuwarten. Trotz überdurchschnittlicher Leistungen fehlt hier wohl einfach das entscheidende Quentchen Relevanz.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 59:08 / Metal

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