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The Flaming Sideburns

Keys To The Highway

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Nach einer unendlich anmutenden Studiopause, im Vergleich zu den ersten Bandjahren erschreckend wenigen Liveshows sowie einer leidlich begeisternden B-Seiten-Compilation ist es endlich wieder soweit: Die Flaming Sideburns, Skandinaviens bestgehütetes Sixties Rock'n'Roll Geheimnis, haben einen neuen Longplayer am Start.
Nach einer weiteren Labelodyssee findet das ganze abermals in neuem Heimathafen statt; aber das spielt für den Hörer wohl kaum eine Rolle. Viel wichtiger: Er ist wieder da, der authentische Spirit von Frontmann Eduardo Martinez und seinen vier Kollegen. Vor allem scheinen sich die Sideburns während der vermeintlichen Auszeit einer Frischzellenkur unterzogen zu haben. Im Vergleich zum Major-Exkurs "Sky Pilots" tönt "Keys To The Highway" nämlich wieder ein ganzes Stück rotziger. Woraus vor allem eines deutlich wird: Hier hat eine Formation nach einer reichlich kurzweiligen Suche endgültig ihren eigenen Stil gefunden. Schon der Opener "Worldwide evil reverse" ist ein veritabler Hit in schmutzigem Gewand geworden. Doch dies soll nur der Einstand sein: Im klassischen Format - 12 Songs in einer guten halben Stunde - zeigt man all den Hellacopters, Gluecifers und Mando Diaos seiner Hemisphäre, wo die wirklichen Wurzeln liegen. Das dazu passende Feature von Lisa Kekaule, Grande Dame der legendären Bellrays, darf gleichermaßen als Anerkennung wie Veredelung betrachtet werden: "She makes my blood burn" und das bluesige "Conspiracy" entpuppen sich als weitere Höhepunkte dieser rundum gelungenen Angelegenheit. Und weil es so schön ist, gleich nochmal einen Vergleich: Glücklicherweise findet sich auf "Keys To The Highway" keine Spur der oberflächlichen Ausgelassenheit ihrer dänischen Kollegen von The Blue Van. The Flaming Sideburns haben den Soul tatsächlich ganz weit in den Norden importiert; und da gehört eben auch ein gutes Maß an Melancholie dazu. Welche in diesem Fall verpackt in furiose Rocksongs serviert wird. Fazit: Essentielle Sache für alle, die dieser Schublade noch etwas abgewinnen können. Gleiches gilt ausdrücklich für die anstehenden Liveshows.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:40 / Rock'n'Roll

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