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Decoration

Flippant

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Wie nennt man kraftvolle Stromgitarren die auf folkig-jugendlichen Indie-Gesang treffen, während man aber auch an Arcade Fire, The Cure oder die New Romantics Fraktion denkt? Die richtige Antwort lautet: Decoration.
Ihr neues Werk heißt „Flippant“ und ist das zweite Album der Britischen Gitarrenrocker nach dem Erstling „Don’t disappoint me now“, der noch ein später Favorit des mittlerweile seeligen John Peels war. Es besteht dann neben einigen neuen Songs auch aus B-Seiten von Singles ihres vielbesprochenen 2005er Debuts. Die verschrobene Alltagslyrik der beiden Songwriter Steven Dickinson (Musik) und Stuart Murray (Lyrics) wird von letzterem mit energetisch aber angenehm ungekünstelter Stimme und herrlichem britischen northern-accent gesungen. Die Songs klingen größtenteils auffällig positiv ohne aber leichtfertig zu versanden. Hervor sticht besonders das treibende „Only a plague can stop us now“, aber auch das hymnische „Candidate“ hat alle Zutaten eines Indie-hits und wird nur vom besten Track des Albums, „Another bright spark“ übertroffen, der Gehörgänge und Tanzbeine rigoros und schnell besetzt. Ebenso wie sich die ersten, teils eher kurzen Tracks qualitativ eher steigern (als von Anfang an gut zu sein), lässt das Niveau auch zum Ende der Platte hin nach, beziehungsweise fängt an gleichförmig und damit etwas fad zu werden. Dennoch ist Decorations „Flippant“ ein gelungenes Album, das vielseitig verwendbar ist, da es einen aufbaut, indem es eine Brücke schlägt und von einer gewissen, unterschwellig doch vorhandenen tiefgehenden Tragik durch Zusetzen von tanzbarer Energie doch zu einem zum freundlich-positiven Ende kommt. Dieses Album macht durchaus party-tauglich - selbst wenn der Tag vorher beschissen war.  

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Indie-Rock

Ulrich Blanche





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