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Bee And Flower

Last Sight Of Land

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Bee And Flower inszenieren großes, wohlklingendes Kopfkino, ohne sich dabei an irgendwelchen Schubladenkanten zu stoßen. "Warum sich Limitierungen unterwerfen?" - So oder ähnlich muss die Überlegung einer gewissen Dana Schechter verlaufen sein. Bee And Flower sind nämlich vor allen Dingen ihre Vision.
Bei der es nicht um das konsequente Überschreiten von Grenzen geht, sondern nach dem "alles-ist-erlaubt"-Prinzip verschiedene Stilmittel zu einem in sich schlüssigen Gesamtwerk werden. Die gebürtige Amerikanerin emigrierte für die Umsetzung von "Last Sight Of Land" nach Berlin; Und fand in der Bundeshauptstadt, wonach sie suchte: Inspiration und Kreativität. Was beinahe naiv klischeelastig klingen mag. Doch das Ergebnis spricht für sich. Dem zweiten Album, welches gleichzeitig die Abkehr vom ungewöhnlichen Neurot Recordings Label markiert, merkt man an, dass sich Schechter unter anderem für die Komposition von Filmusik erste Sporen verdient hatte: Dramatische Streicherpassagen, atmosphärisch unglaublich dichte Arrangements und jazzige Bassläufe jagen einem Schauer über den Rücken. Überhaupt, Jazz: Das akzentuierte Spiel von Pianist Roderick Miller, originärer Teil von Bee And Flower, wird die Anziehunskraft dieser Formation über reine Independent-/Pop-Kontexte hinaus wachsen lassen. Weitere Komponenten: Außergewöhnliche Gastmusiker, Keyboards und Synthie-Effekte, welche den Wirkungsradius von "Last Sight Of Land" noch breiter streuen werden. Höhepunkte, aus dem Kontext gerissen: Die tiefe Traurigkeit in "For the last dance" oder das regelrecht hypnotische Titelstück. Und über allem - neben der exquisiten Produktion - Dana Schechters warme, vereinnahmende Stimme. Was bleibt: Meist große Songwriterkunst zwischen Portishead, Tori Amos (zu "To Venus And Back" Zeiten) und Morcheeba. Wären da nicht ein paar seichte Moment in der zweiten Albumhälfte (u.a. "Leaving with you"), man könnte Höchstnoten in Erwägung ziehen...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 48:04 / Indie-Pop

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