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The Shys

Astoria

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The Shys tragen ein "The" im Namen. The Shys wollen rocken. The Shys haben einen Keyboarder. Doch auch wenn letztere Feststellung für so manchen paradox scheinen mag: Die Sache löst sich auf, wenn man erfährt, dass Tastenmann Alex Kweskin sich 1.) zumeist im Hintergrund hält und 2.) wenn er denn in Erscheinung tritt, auf typische Sixties-Orgelsounds abonniert ist.
So bleibt Platz für das Wesentliche. Die vier Herren aus Los Angeles leben gemeinsam mit ihrem Sound nämlich klar in der Vergangenheit. "Astoria" hat jedenfalls von der ersten Sekunde an mehr mit einem Mick Jagger oder Johnny Thunders zu tun, als mit der neuen (Nu-)Rock-Generation. Und das, obwohl The Shys allesamt erst Anfang Zwanzig sind. Allein die Garagen-Phase hat man dennoch weitgehend hinter sich gelassen. Der Sound dieses Debüts wirkt eher stadiontauglich getrimmt, denn ein guter Teil des Schmutzes ist schon abgebröselt. Was sogar weitgehend positiv gemeint ist - denn trotz einiger balladesker Anklänge: Mit "Never gonna die" oder dem Titeltrack punkten The Shys vorbehaltlos nach Stich und Maß. Weniger mit Melodien für Millionen, als vielmehr mit großen Rock'n'Roll Hymnen, die hängen bleiben. Und einem Gestus, der an die Hochphase der (besseren) Glam-Ära denken lässt. Einziges, aber schwer wiegendes Manko an "Astoria": Nach einem ausgezeichneten Start in der ersten Hälfte, schwächelt das Album gegen Ende deutlich. Wen diese Tatsache nicht stört, zum Beispiel weil er vor allen Dingen auf der Suche nach Tanzboden-kompatibler Hits ist, der sollte ohne falsche Schüchternheit Kontakt mit dem schweißtreibenden Material der aufstrebenden Formation aufnehmen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:48 / Rock

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