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Type O Negative

Dead Again

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Stilvolles Coverartwork, keine Frage: Der russische Querdenker Grigori Rasputin guckt, natürlich bandtypisch grün eingefärbt, den potentiellen Käufern dieses Albums finster ins Gesicht.
Nach vier Jahren Pause kehren Type O Negative ("from muthafuckin' Brooklyn"...) mit neuem Longplayer zurück. Der siebte insgesamt, auch wenn Überraschungen weitgehend außen vor bleiben. Was sich zunächst an der Spielzeit festmacht: Mit knapp 80 Minuten für gerade einmal zehn Songs kann man sich ja schon denken, dass Pete Steele und seine Gefolgschaft bis heute nicht dem Geschwindigkeitswahn erlegen sind. Auch wenn der Opener bzw. Titeltrack beinahe in Misfits-Manier aus den Boxen rockt: Auf volle Länge zelebrieren Type O Negative wieder ihren liebgewonnenen "Bombast-Doom-Gothic-Hardcore-Rock'n'Roll" (oder so). Welcher trotz unbequemer Songdauer von gerne einmal 14 Minuten wieder die einschlägigen Tanzböden und Charts besiedeln wird. Zumal Keyboarder Josh Silver als Produzent einmal mehr für einen eigenwilligen, fetten, verdrehten Sound sorgte. Auf den dicht gewobenen Groove-Teppich der Rhythmusfraktion lässt Frontmann Steele wie gewohnt seine expliziten, genre einmal misanthropischen Lyrics auf die ihm loyal untergebene (und meist weibliche) Fangemeinde los. Dennoch bleibt keine Zeit zum Gähnen: Vor allem, wenn in "Some stupid tomorrow" plötzlich in Hardcore-Manier d'rauf los gebolzt wird. Und wer bei den Gitarren auf "These three things" ganz genau hinhört, der wird bemerken, dass Type O Negative nach wie vor nicht völlig ohne Humor durch ihre zumeist tristen musikalischen Welten streifen. Das passt irgendwie: Denn so ganz ernst nehmen konnte ich die ehemaligen Carnivore-Recken eigentlich noch nie. Unabhängig davon gilt ihnen mein Respekt dafür, dass sie ihr "eigenes Ding" (... im Kontext der viel diskutierten Pete Steele-Fotos eine etwas seltsame Aussage, zugegeben) mittlerweile seit über 15 Jahren durchziehen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 77:35 / Rock

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