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Threshold

Dead Reckoning

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Sie gehören seit jeher zu den eher zurückhaltenden Bands, welche zwar in regelmäßigen Abständen - jedoch ohne viel Aufhebens - ausgezeichnete Alben veröffentlichen: Die Briten von Threshold. Der exquisite Vorgänger "Subsurface" liegt nun dennoch schon ein paar Jährchen zurück. Um so schöner, nun wieder eine frische Packung Hits des progrockenden Sechsers in der Hand zu halten. Die Killer-/Filler-Quote auf dem neuen Longplayer kann sich abermals mehr als sehen lassen.
Mit "Dead Reckoning" steht nämlich, so der Eindruck nach einem guten Dutzend Probeläufen, der vorläufige kompositorische Höhepunkt ins Haus. Die neun Stücke verinnerlichen alle tragenden Elemente des Threshold Sounds - und noch etwas mehr. Denn in Punkto Melodieführung ist das Teil hier ein Sahnestück der Extraklasse. Schon der Opener "Slipstream" gehört zum großartigsten, was zwischen thrashigem Riffing und Refrains der Queen-Liga in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Die so geschürte hohe Erwartungshaltung wird auch im Verlauf der folgenden dreiviertel Stunde nicht enttäuscht: "Disappear" ist eine Gratwanderung nahe am Pop, während man an anderer Stelle auch selbstbewusst die Heavy-Keule kreisen lässt ("Fighting for breath"). Die typischen Sci-Fi-Elemente sind dabei abermals vorhanden, wohingegen Threshold beim Songwriting meistens etwas schneller auf den Punkt kommen als in der Vergangenheit. Kleine elektronische Effektspielereien machen jedoch auch den Blick hinter McDermotts Wahnsinnsgesang (bin ich denn der einzige, der hier Anleihen an Freddie Mercury entdeckt?) und das Gitarrenspiel des Saiten-Duos Groom und Midson lohnenswert. Das tolle dabei: Jeder Track auf Thresholds achtem Album beißt sich gnadenlos im Ohr fest und enthält dabei opulente Harmonien und Refrains, nach denen sich so manches Frickel-Outfit die Hände lecken würde. Fazit: Ganz großes Prog-Metal Kino, welches in diesem Jahr nur schwer zu übertreffen sein dürfte!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 54:58 / Progmetal

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